EMC schnappt sich Topp-Manager von Intel
Mit Patrick Gelsinger ist Storage-Spezialist EMC ein prominenter Fang geglückt. Der Leiter von Intels wichtigstem Bereich, der Digital Enterprise Group, soll ab sofort die Führung von EMCs Bereich Speichersysteme übernehmen.

In drei Jahren will EMCs Chairman und Chief Executive Office Joe Tucci seinen Stuhl räumen. Nun hat er mit Patrick Gelsinger einen neuen Mitbewerber im Rennen um seinen Stuhl ins Spiel gebracht.
Der 48-jährige Manager leitete bislang den wichtigsten Unternehmensbereich von Intel – die Digital Enterprise Group. Sie erzielt mehr als die Hälfte des Umsatzes des Herstellers. Gelsinger ist bereits seit 1979 für den Halbleiterhersteller tätig. Er führte die Intel-Labs und war mehrere Jahre lang als Chief Technology Officer aktiv.
Der Wechsel von Gelsinger zu EMC dürfte somit für Intel ein harter Schlag sein. Allerdings setzt Tucci nicht alleine auf den Intel-Mann als potenziellen Nachfolger.
Zweiter Anwärter ist Howard Elias, der die Leitung der Service-Division übernimmt. Sie ist unter anderem für die Wartung der EMC-Lösungen und das Backup-Geschäft zuständig.
Kandidat Nummer drei ist David Goulden, der kaufmännische Leiter (Chief Financial Officer) von EMC. Somit dürfte bis zum Abgang von Joe Tuccis für ein lebhaftes Mit- und Gegeneinander der drei Kronprinzen gesorgt sein.
EMC Marktführer bei Storage-Hard- und -Software
Nach Daten der Marktforschungsgesellschaft IDC war EMC im zweiten Quartal 2009 im Bereich Storage-Software mit einem Anteil von 22,4 Prozent weltweit Marktführer. Das Unternehmen konnte Programme im Wert von 638 Millionen Dollar absetzen. Auf Platz zwei rangierte Symantec (524 Millionen Dollar und 18,5 Prozent) vor IBM (328 Millionen Dollar und 11,5 Prozent).
Dasselbe Bild zeigte sich bei externen festplattengestützten Speichersystemen. Auch dort war EMC laut IDC im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 887 Millionen Dollar und einem Marktanteil von 21,5 Prozent der weltweit führende Anbieter. Allerdings musste das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzeinbruch von 19,5 Prozent hinnehmen.
»Nur« ein Umsatzminus von 8 Prozent verzeichente IBM (Platz zwei). Allerdings lag der Hersteller mit 614 Millionen Dollar Umsatz und 14,9 Prozent Marktanteil immer noch deutlich hinter EMC. Den dritten Rang belegte im zweiten Quartal Hewlett-Packard mit 469 Millionen Dollar und 11,4 Prozent.