»Ritterschlag für Solaris«
Mit einem kräftigen Plus hat die Börse auf den Gewinnsprung bei Sun reagiert. In schrumpfenden Segmenten des Servermarkts konnte der Hersteller Marktanteile gewinnen. Der Erfolg des Betriebssystems Solaris hat Intel aufhorchen und reagieren lassen.
Sun Microsystems ist im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2006/ 2007 (endete am 31. Dezember) die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelungen. Der Konzern verbuchte einen Nettogewinn von 126 Millionen Dollar, im Jahr zuvor fiel noch ein Verlust von 223 Millionen Dollar an. Der Umsatz, erstmals auf vergleichbarer Konsolidierungsgrundlage, kletterte um sieben Prozent auf 3,56 Milliarden Dollar. Damit kommt der Konzern seinem Ziel näher, das laufende Geschäftsjahr mit einer Umsatzrendite von vier Prozent abzuschließen. Mittelfristig sollen es zehn Prozent sein.
»Die anziehende Konjunktur in Europa habe sich für Sun bemerkbar gemacht«, sagte Donatus Schmid, Marketing Direktor bei Sun Deutschland. Hier sei der Konzern um neun Prozent gewachsen. Erfreulich habe sich der Absatz bei Einstiegsservern der X64-Systeme entwickelt. Besonders gut laufe der Absatz von Suns Fire Servern mit Cool Threads-Technologie. Die Strom sparenden Geräte werden immer häufiger nachgefragt. Laut Schmid habe der Webhoster Strato seine Stromkosten mit dem Einsatz dieser Server um 90 Prozent senken können. Vor allem aber hat Sun mit seinem Betriebssystem Solaris offenbar eine erfolgreiche Alternative zu Microsoft und Linux im Markt platziert. Der Hersteller verzeichnet nunmehr sieben Millionen Downloads und hat kürzlich Service- Pakete für Solaris auf den Markt gebracht, die auch über den Channel vertrieben werden.
OEM-Kooperation mit Intel
Für Schlagzeilen sorgte Sun vor wenigen Tagen mit der Ankündigung einer weitreichenden Allianz mit Intel. Der Chiphersteller hat einer OEM-Vereinbarung zugestimmt, wonach er Solaris an seine Kunden vertreiben wird. Ebenso werden beide Unternehmen ISVs darin unterstützen, ihre Lösung für Solaris auf Intel Xeon zu optimieren. Der Serverhersteller wird seine künftigen Intelbasierten Systeme für Einzel-, Dual- und Multiprozessor Server sowie Workstations für Solaris, Windows und Linux ausliefern. Intel und Sun werden überdies bei der Entwicklung von Systemen mit mehr als vier Prozessoren auf Basis von Solaris zusammenarbeiten. »Das ist ein Ritterschlag für Solaris«, kommentiert Schmid die Vereinbarung.