»Wäre Oki die Nummer eins, dann wäre ich nicht hingegangen«
»Wäre Oki die Nummer eins, dann wäre ich nicht hingegangen«: Mit dem ehemaligen NT plus-Chef Klaus Elias hat sich Druckerhersteller Oki einen alten Hasen aus dem ITK-Channel an die Deutschlandspitze geholt. CRN-Redakteur Armin Weiler sprach mit dem neuen Managing Director über seine Ziele beim japanischen Druckerhersteller.
CRN: Was haben Sie sich bei Oki vorgenommen?
Elias: Zunächst will ich das Unternehmen in ganzer Breite und Tiefe kennen lernen. Die Unternehmenskultur und -strategie imponiert mir und war mit ein Grund, den Posten bei Oki anzutreten. Ich schätze Oki als ein Unternehmen mit hoher Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit. Ich möchte die begonnene Oki- Strategie erfolgreich fortsetzen: profitables Wachstum, Fokussierung auf die Marktsegmente Color, A3- und A4-Druck und eine klare Ausrichtung auf den indirekten Vertrieb. Mein Ziel ist es, Marktanteile in Segmenten zu erhöhen und Oki als Marke stärker zu profilieren.
CRN: Was reizt Sie an der Aufgabe?
Elias: Oki ist vom Charakter ein eher mittelständisch geprägtes Unternehmen. Wir sind einer von vielen Playern im Markt, jedoch mit enormem Potenzial. Wäre Oki die Nummer eins im Gesamtmarkt, wäre ich wohl nicht hingegangen. Ich schätze auch die technologische Ausrichtung des Gesamtkonzerns, die langfristige Denke in Bezug auf die Positionierung sowie die Vertriebs- und Konditionenpolitik, die den Partnern die Möglichkeit gibt, mit uns Geld zu verdienen, was man nicht von vielen Wettbewerbern sagen kann.
CRN: Welche Fähigkeiten, die Sie aus Ihrer Vorgeschichte mitbringen, werden Ihnen dabei helfen?
Elias: Ich glaube, ich kenne die unterschiedlichen IT-Vertriebskanäle genau und habe die unterschiedliche Denke der Hersteller, Distributoren und Fachhändler kennen gelernt.
CRN: In der Branche haben Sie sich den Ruf als zupackender Reformer erworben. Müssen manche Mitarbeiter bei Oki nun Angst haben?
Elias: Die Angst ist unbegründet. Mein Vorgänger Rainer Sauer hat einen hervorragenden Job gemacht, da gibt es nichts, was man ad hoc verändern müsste. Ich sehe meine Aufgabe in der Optimierung und Verstärkung der bestehenden Strukturen und Ausrichtung des Unternehmens.
CRN: Oki wird oft als etwas biederes Unternehmen gesehen. Welches Image wollen Sie dem Unternehmen geben?
Elias: Da haben Sie nicht ganz Unrecht. Wir müssen das Image der grauen Maus ablegen. Dazu werden wir die Kommunikation verstärken und verändern. Wir wollen uns als einer der Technologieführer im Color-Printing- Segment darstellen und uns gleichzeitig als junges, frisches und innovatives Unternehmen präsentieren. Allerdings können wir uns im Gegensatz zu manchen größeren Mitbewerbern keine millionenschwere Image-Kampagne leisten. Aber wir werden unser neues Image kontinuierlich aufbauen. Zudem denke ich, dass unsere Mitarbeiter zum Imagegewinn beim Kunden beitragen können. Nicht umsonst sind wir gerade als sehr kundenorientiertes Unternehmen im Groß- und Einzelhandel in Deutschland ausgezeichnet worden.
CRN: Was können wir in nächster Zeit sonst noch von Oki erwarten?
Elias: Viele Fachhändler klagen über ihre Situation in Bezug auf Margen und Wettbewerb durch neue Vertriebskanäle. Wir wollen Perspektiven aufzeigen, wie man mit den geeigneten Produkten, Lösungen und Services noch Marge generieren und erfolgreich Kompetenz verkaufen kann. Mit Frank Prünte haben wir zudem einen exzellenten neuen Vertriebschef an Bord geholt. Das hilft uns, unsere Partnerlandschaft sowohl qualitativ als auch flächendeckend auszubauen. Wir werden in Zukunft nicht der preisaggressivste Hersteller sein, aber ein langfristig berechenbarer, innovativer und fairer Partner unserer Kunden.
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