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Also-Chef Thomas C. Weissmann im CRN-Gespräch

»Wir haben in Deutschland noch nicht die Position erreicht, die uns zusteht«

Der Also-Konzern positioniert sich nach deutlichem Umsatzwachstum als drittgrößter Distributor in Europa. Jetzt gilt es, den finnischen Distributor GNT auf ein solides Ergebnis zu bringen und konzernweit die Prozesse zu optimieren. Im Gespräch mit <i>Computer Reseller News</i> kündigt Also-Chef Thomas C. Weissmann jedoch schon weitere Expansionspläne an.

Autor:Redaktion connect-professional • 27.2.2008 • ca. 1:45 Min

Inhalt
  1. »Wir haben in Deutschland noch nicht die Position erreicht, die uns zusteht«
  2. Weitere Akquisitionen

Eigentlich könnte Thomas C. Weissmann, Verwaltungsratspräsident des Also-Konzerns, mit Genugtuung auf das Unternehmen und die Mitbewerbssituation blicken. Erstmals stieg der Konzernumsatz auf über fünf Milliarden Schweizer Franken, gut 3,1 Milliarden Euro (Computer Reseller News 8/08, Seite 12). Damit stieg die Gruppe – trotz einer noch nicht endgültig gefestigten GNT – auf den dritten Platz in der europäischen Distributorenliga auf. Auch Deutschland-Geschäftsführer Michael Dressen hat die selbstgesteckte Zielmarke für das Geschäftsjahr 2007 von einer Milliarde Euro überschritten. Weissmann aber will mehr, wie er im Gespräch mit Computer Reseller News sagt: »Wir haben auf unserer Klettertour noch längst nicht den Gipfel erreicht. Von jetzt an müssen wir uns sehr effizient bewegen. Denn je höher wir steigen, desto dünner wird die Luft.«

Nach Tech Data mit rund 9,2 Milliarden Euro und Ingram Micro mit 9,1 Milliarden Euro, aber vor Actebis mit rund drei Milliarden Euro Umsatz, fühlt sich der Also-Chef auf Platz drei recht wohl. Besonders zufrieden äußert sich Weissmann zur Situation der einzelnen Landesgesellschaften. Schließlich stehe Also in fünf der neun europäischen Gesellschaften auf Platz eins im europäischen Grossistenwettbewerb. Ingram bringe es laut Weissmann nur auf drei und Tech Data auf zwei führende nationale Gesellschaften.

Als Grund für den Aufstieg zur Nummer drei unter den europäischen Distributoren nennt Weissmann zwei Faktoren. Da ist einmal die Akquisition der GNT im September 2006, »die uns in eine neue Dimension geführt hat«. Immerhin setzte der finnische Distributor trotz kränkelnder Gesellschaften in Schweden und Norwegen etwa 1,43 Milliarden Euro um. Handlungsbedarf sieht Weissmann vor allem in der schwedischen Landesgesellschaft mit Norwegen. »Wir werden dort noch mehr die Prozesse steigern, um aufgrund der Effizienzsteigerung Kosten senken zu können.«

Als zweiten wichtigen Punkt bezeichnet der CEO das organische Wachstum, vor allem in Deutschland. »Da haben wir jetzt einen Umsatz von über einer Milliarde Euro erreicht. Und das, obwohl wir erst 1995 in Straubing mit zwei Leuten auf der grünen Wiese gestartet sind. Damals warnte mich ein prominenter Vertreter unserer Zunft, dass ich mir eine blutige Nase holen und nur Geld verlieren würde. Im Nachhinein muss ich sagen: er hat sich ziemlich verspekuliert. « Denn, so Weissmann weiter, ab 1997 war Also Deutschland jedes Jahr profitabel: »Und zwar beim Vorsteuergewinn. Das kann kein einziger Wettbewerber in Deutschland von sich behaupten. Die haben alle zwischendurch Verlustjahre gehabt«, freut er sich.