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»Wir strukturieren IPG um«

»Wir strukturieren IPG um«. Über die Pläne zur Zusammenlegung der Imaging and Printing Group (IPG) sowie der Personal System Group (PSG) von Hewlett-Packard (HP) sprach InformationWeek Redakteurin Henriette Struss mit Michael ­Hoffmann, Senior Vice President & General Manager EMEA IPG bei HP.

Autor:Redaktion connect-professional • 1.6.2005 • ca. 2:10 Min

Michael Hoffmann, Senior Vice President Imaging and Printing Group Europe, Middle East and Africa (EMEA) bei Hewlett-Packard Foto: HP

»Wir strukturieren IPG um«

In den USA will Hewlett-Packard (HP) 2000 Stellen abbauen. Drohen Mitarbeitern von Hewlett-Packard in Deutschland durch die Um­struk­turierung von IPG und PSG mehrere hundert Entlassungen wie bei IBM?
Die Situation von IBM kann nicht mit der von HP verglichen werden. Die IBM nimmt eine Konzernreorganisation vor, hat Kostenprobleme und wächst nicht. Wir hingegen strukturieren unseren höchst profitabel arbeitenden Geschäftsbereich IPG um. Die Transformation begrenzt sich nicht auf die USA, sondern läuft weltweit. Dadurch werden in manchen Segmenten weniger Leute gebraucht - daher kann es zu Entlassungen kommen. Gleichzeitig wird jedoch in anderen Bereichen Personal aufgestockt, damit wir noch erfolgreicher agieren können.
 
Wie gestalten sich die Umstrukturierungen im Detail?
Der Markt, in dem sich unser Kern­geschäft ansiedelt, zeichnet sich durch ein schwaches Wachstum aus. Das ­betrifft zum Beispiel die einfachen ­Tintenstrahl- und Monochrom-Laserdrucker. Deshalb muss unser Geschäft in anderen Bereichen ausgeweitet ­werden. Wir müssen neue Märkte erschließen. Wir stellen unser großes Produktportfolio und die Kosten­struktur auf den Prüfstand und schichten Ressourcen um. Das betrifft beispielsweise neue Märkte wie die digi­tale Fotografie, aber genauso neue ­Lösungen sowohl für Konsumenten als auch für Businessanwender.

Sie sprechen immer nur von einer Transformation der IPG. Was passiert mit der angekündigten Zusammenlegung von IPG und PSG?
Die Zusammenlegung der Sparten wurde noch im Januar von unser damaligen Konzernchefin Carly Fiorina und  unserem HP-Board beschlossen. Vyomesch Joschi wurde an die Spitze der beiden Geschäftsbereiche berufen und er dirigiert die Aktivitäten der zwei Sparten weltweit. Doch darunter entwickeln sowohl IPG als auch PSG unabhängig voneinander ihre Geschäftsstrategien. Ein konkreter Plan zur Zusammenlegung dieser Bereiche unterhalb der Führungsebene von Vyomesch Joschi existiert derzeit nicht.

War die geplante Zusammenlegung ein Schachzug, um eine Querfinanzierung der PSG durch die IPG zu vereinfachen?
Definitiv nicht, denn es gibt keine Querfinanzierung. Das Gerücht wurde von den Medien haltlos aufgebracht. Darüber hinaus arbeiten sowohl die IPG als auch die PSG profitabel. Allerdings unterscheidet sich das PC-Geschäft aufgrund sehr unterschiedlicher Profitpools stark vom Drucker-Business. Das große Geschäft bei den PCs machen Intel und Microsoft. Der Gewinn der PC-Hersteller ist dem gegenüber eher gering.

HP hat nun mit Mark Hurd einen neuen CEO. Was erwarten Sie von ihm?
Mark Hurd ist in der Vertriebs- und Kundenorganisation groß geworden und bringt somit ausgezeichnete Kenntnisse über Kunden und Fachhandelspartner mit. Daher erwarte ich, dass wir in Zukunft mit Hurd schneller auf Chancen und Marktsituationen reagieren können. Hurd wird die Geschäftsstrategie von HP deutlicher herausarbeiten und Strukturen vereinfachen.

Denken Sie, dass dies unter Carly Fiorina versäumt wurde?
Vielleicht hatte sich HP unter Fiorina zu viel vorgenommen. Der Markt ist zudem im Augenblick sehr wettbewerbsintensiv. Wir werden uns daher auf unsere Schwerpunkte konzentrieren. Das heißt, wir werden durch das Verständnis der Bedürfnisse unserer Kunden den Zugang zu ihnen verbessern. Dem entsprechend werden wir unsere Technologien gemeinsam mit Handelspartnern anbieten. So schöpfen wir unser Potenzial voll aus.