»Wir wollen eine Alternative zu SAP sein«
»Wir wollen eine Alternative zu SAP sein«. Richard Lawson, Chairman von Lawson Software sprach mit InformationWeek Redakteurin Carolina Kleinken-Palma über die Ziele und die nächsten Schritte bei der Fusion mit Intentia.

»Wir wollen eine Alternative zu SAP sein«
Warum haben Sie mit Intentia fusioniert?
Es herrscht ein gewaltiges, durch Branchenzusammenschlüsse hervorgerufenes, Vakuum im ERP-Markt für den Mittelstand. Durch die Fusion können Lawson und Intentia diese Lücke ausfüllen und Kunden, die nach praktikablen Lösungen außerhalb von SAP und Oracle suchen, eine überzeugende Möglichkeit bieten.
Was erwarten Sie von dieser Fusion?
Diese Zusammenlegung schafft eine neue Produktpalette für Unternehmenslösungen und positioniert uns als einen der weltweit größten Anbieter für Unternehmenslösungen und entsprechende Services. Der neue Betrieb wird weltweit mehr Kunden mit einer breiteren Produktpalette bedienen können und einen besonderen Schwerpunkt auf eines der am schnellsten wachsenden Segmente im Markt für Unternehmenslösungen legen ? den globalen Mittelstand, der Unternehmen mit Umsätzen von 250 Millionen bis 1 Milliarde US Dollar umfasst.
Wollte Lawson Software den europäischen Markt stärker ansprechen?
Selbstverständlich, genauso wie Intentia den US-Markt ansprechen wollte. Keines der beiden Unternehmen war außerhalb seines Heimatmarktes besonders erfolgreich. Durch die Fusion ergänzen sich beide Firmen nun gegenseitig und bilden eine starke Einheit. Es bestehen auch Möglichkeiten in der Region Asia-Pacific, in der Intentia bereits Fuß gefasst hat.
Was wird aus der Produktpalette von Intentia?
Die Unternehmen werden ihr jeweiliges Produktangebot mindestens fünf Jahre lang beibehalten und Support bieten. Beide Firmen verfügen über komplementäre Produktpaletten mit nur sehr wenigen funktionalen Überschneidungen. Deshalb sind alle derzeitigen Lösungen Schlüsselkomponenten der gemeinsamen Produktpalette.
Ist in Zukunft mit Entlassungen oder Standortwechsel zu rechnen?
Es wird wahrscheinlich zu einigen wenigen Änderungen und Standortwechseln kommen, wenn wir den Integrationsprozess abschließen. Unsere Fusion verfolgt aber keineswegs das Hauptziel massiver Einsparungen bei den Kosten oder der Infrastruktur.
Und wie geht es weiter mit der Fusion?
Die Transaktion wird voraussichtlich zum Jahresende 2005 abgeschlossen sein. Die Integration wird erst danach erfolgen, aber wenn man von dem sich ergänzenden Potenzial dieser beiden Unternehmen ausgeht, dürfte dabei mit weniger Hindernissen zu rechnen sein als beispielsweise beim Zusammenschluss von Oracle, PeopleSoft und JD Edwards.