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1999

1999 Der Internet-Boom ging weiter. An den Börsen wurde wild spekuliert, doch viele Software-Hersteller leisteten handfeste Arbeit.

Autor:Redaktion connect-professional • 11.7.2007 • ca. 1:25 Min

Die InformationWeek berichtete über den Zusammenschluss von ­Daimler und Chrysler. Acht Jahre später sollte die Ehe in die Brüche gehen – an der IT hat es wohl nicht gelegen. Das dominierende Thema war 1999 wie schon im Vorjahr das Internet. Die Programmiersprache Java bekam von Anwendern und Analysten die Enterprise-Reife bescheinigt. Enterprise Java Beans und vorgefertigte Klassenbibliotheken nahmen den Entwicklern viele Programmieraufgaben ab, sodass sie sich auf die Codierung der Verarbeitungsverfahren konzentrieren konnten. Außerdem rückte Java mit der Extensible Markup Language (XML) näher zusammen, auf deren Basis sich Daten beliebiger Komplexität beschreiben lassen. SAP, Oracle und andere Hersteller richteten ihre betriebliche Anwendungssoftware auf das Internet aus. Im E-Commerce erwies sich damals die Sicherheit als Knackpunkt. Bei den Datenbanken lieferten sich Oracle mit dem Release 9i und IBM mit der Version 6.1 von DB2 ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Hinblick auf Skalierbarkeit und die Integration komplexer Daten wie Texte und Bilder. Um Daten schneller auswerten zu können, wurden außerdem multidimensionale Strukturen implementiert. Microsoft fasste damals gerade erst im Low-end des Datenbankmarktes Fuß. Im Bereich Business Intelligence und Data Warehousing gab es bemerkenswerte Fortschritte. Das beliebteste Anwendungsgebiet war Customer Relationship Management, um Kunden halten oder neu gewinnen zu können. Aber auch im Supply Chain Management und im ­Finanzwesen lieferten ausgefeilte Datenanalysen deutlichen Nutzen. Spezialisierte Software-Hersteller wie Business Objects, Cognos, Hummingbird oder MIS vereinten bislang getrennte Werkzeuge, etwa zur Erstellung von Berichten oder zur multidimensionalen Datenauswertung, in mehr oder weniger homogenen Produkten. Außerdem wurde das Konzept der Balanced Scorecard präzisiert und in Form von Software verfügbar gemacht, um die Unternehmensziele und deren Umsetzung gesamthaft in den Blick zu bekommen. Während Microsoft sich mit den 2000er-Versionen seines Betriebssystems allmählich nach oben robbte und den kommerziellen Unix-Anbietern IBM, HP und Sun auf den Pelz rückte, machte von unten ein neuer Wettbewerber auf sich aufmerksam: das quelloffene und ­lizenzkostenfreie Unix-Derivat Linux. In den folgenden Jahren fand Linux breite Unterstützung der Industrie und Akzeptanz bei den Anwendern und wurde zum schärfsten Windows-Konkurrenten.