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21 Millionen Dollar Strafe gegen Nintendo

Wegen einer Patentrechtsverletzung hat ein US-Gericht Nintendo verpflichtet, dem texanischen Unternehmen Anascape 21 Millionen Dollar Strafe zahlen. Nintendo hält das jedoch für unangemessen und will in die nächste Runde gehen.

Autor:Lars Bube • 19.5.2008 • ca. 0:45 Min

Auch beim Wii Classic Controller soll Nintendo abgekupfert haben.

Das texanische Bundesgericht hat den Konsolenhersteller Nintendo dazu verdonnert, dem texanischen Unternehmen Anascape Ltd. 21 Millionen Dollar als Strafe für Patentrechtsverletzungen zu bezahlen. Bereits 2006 hatte Anascape Nintendo und Microsoft vorgeworfen, bei den Controllern ihrer Spielkonsolen unberechtigt ein Patent von Anascape eingesetzt zu haben. Es geht dabei um einen Teil der Analog-Steuerung der Gamepads für die Spielkonsolen X-Box (MS), Wii Classic, WaveBird und Gamecube. Microsoft hatte sich bereits vor dem Urteil außergerichtlich mit Anascape geeinigt, während Nintendo das Urteil abwarten wollte. Da man die jetzt angeordnete Strafe allerdings für zu hoch hält, hat Nintendo bereits Berufung eingelegt. Bei einem Umsatz von über 8 Milliarden Dollar sollte Nintendo die Strafe jedoch auch problemlos aus der sprichwörtlichen Portokasse berappen können.

Einen etwas faden Beigeschmack hinterläßt jedoch auch der Kläger selbst. Anaspace, von dem so gut wie nichts bekannt ist, sitzt wohl nicht ganz zufällig in Texas: Die dortigen Gesetze und Gerichte sind für ihre freundliche Einstellung gegenüber ungebremsten Patent-Anmeldern bekannt und ließen Anaspace so nebulöse Patente wie »Remote Controller with Analog Button« eintragen.