3Com-Chef Scott Murray geht, Edgar Masri kommt
Ganz sieben Monate hat es R. Scott Murray auf dem Chefsessel von Netzwerkausrüster 3Com ausgehalten. Jetzt räumt er seinen Stuhl für Edgar Masri. Der Neue kommt von Redline Communications, ist jedoch ein 3Com-Veteran.

Der Neue: Edgar Masri wird neuer CEO von 3Com.
Die Entscheidung ist nachvollziehbar, hat allerdings einen schalen Beigeschmack: Ende Januar übernahm Scott Murray beim Netzwerkhersteller 3Com die Position des Präsidenten und Chief Executive Officer. Am 17. August gibt er diese Position wieder ab. Die Begründung: die zu hohe Belastung durch die Doppelrolle als Chef von 3Com und des Jointventures H-3C. Diese sei seiner Familie, die in China lebt, nicht weiter zuzumuten.
Das Gemeinschaftsunternehmen H-3C betreibt 3Com zusammen mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei. Derzeit laufen mit dem Partner Verhandlungen darüber, zu welchen Konditionen 3Com seinen Anteil von 51 Prozent an H-3C aufstocken kann.
Nachfolger von Murray ist der 3Com-Veteran Edgar Masri. Bis zum Jahr 2000 war Masri 15 Jahre lang in unterschiedlichen Positionen für das Unternehmen tätig. Derzeit ist er Chief Operating Officer von Redline Communications, einem Anbieter von Lösungen für Breitband-Funknetze. Dazu zählen Komponenten für Richtfunknetze und die Übertragungstechnik Wimax.
Edgar Masri wird auch Murrays Position als Chairman bei H-3C übernehmen. Dies ist ein Indiz dafür, dass Murray 3Com nicht im besten Einvernehmen verlässt. Ein Grund für den abrupten Abgang von Murray könnten die Zahlen sein, die er für das Geschäftsjahr 2005/2006 vorlegte. Zwar konnte 3Com den Verlust nahezu halbieren, doch betrug er immer noch mehr als 100 Millionen Dollar. Ein Sanierungsplan sollte die Wende bringen. Er sah vor, 250 Mitarbeiter zu entlassen und weltweit 21 Standorte zu schließen. Ob Masri einen ähnlichen Sparkurs verfolgt, wird sich in Kürze zeigen.
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