Allgeier AG hat Ärger mit der Bilanzpolizei
Allgeier AG hat Ärger mit der Bilanzpolizei. Der neue Bilanzierungsstandard IFRS sorgt immer wieder für Ärger. Nun muss die Allgeier Holding AG ihre ungeprüften Zahlen für 2005 zurückziehen und sogar die Bilanz für 2004 korrigieren. Der Gewinn 2005 reduziert sich um 1,3 Millionen Euro. Die Börse reagiert entsprechend verschnupft.
Allgeier AG hat Ärger mit der Bilanzpolizei
Die Allgeier Holding AG, die Töchter im IT-Servicemarkt sowie in der Zeitarbeit unterhält, muss ihre Bilanz 2005 korrigieren. Im Laufe der Prüfungsarbeiten habe sich herausgestellt, dass gemäß IFRS ein höherer Abschreibungsaufwand für die im letzten Jahr erworbenen Firmen zu bilanzieren sei. Das Ergebnis werde daher um rund 1,3 Millionen Euro niedriger ausfallen als Anfang Februar vorab gemeldet, teilte die Firma heute mit. Zudem darf der Erlös aus dem Verkauf eines Geschäftsbereichs nicht mehr dem Posten »sonstige Erträge« zugeschlagen werden, sondern müsse unmittelbar dem Steuerausweis zugeordnet werden, wodurch sich das Vorsteuerergebnis reduziere. Auf den Konzernüberschuss habe die aber keine Auswirkung.
Auch der Jahresabschluss 2004 muss auf Druck der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) überarbeitet werden. Die als Bilanzpolizei bekannte Behörde wertet latente Steuern anders als die Gesellschaft. Dabei geht es um den Unterschiedsbetrag zwischen dem Kaufpreis einer 2004 erworbenen Firma und dem erworbenen Eigenkapital. Während Allgeier diesen Betrag dem Firmenwert zugeschrieben hatte, neige die DRP dazu Teile des Betrags dem Posten Auftragsbestand und Kundenstamm zuzuordnen, wie Allgeier meldet. »Dies würde in 2004 und den Folgejahren zu erhöhten Aufwendungen und entsprechend Ergebnisreduzierungen führen«, so der Vorstand, der die Auffassung der DRP teilt. Man wolle »den zeitaufwändigen und kapazitätsbindenden Prüfungs- und Diskussionsprozess mit der DPR beenden«, so die pragmatische Haltung der Unternehmensführung.
Nicht gut kam die überraschende Meldung auf dem Kapitalmarkt an: Die Aktie verliert derzeit über 6 Prozent. Zuletzt waren sich die Starnberger Sanierer von der Arques AG mit der Bilanzpolizei in die Haare gekommen. Auch hier ging es um unterschiedliche Auffassungen mit dem neuen internationalen Rechungsstandard IFRS.