Also macht einen Sprung nach vorne

Also macht einen Sprung nach vorne. Die Straubinger Also ABC Trading GmbH heißt nun Also Deutschland. Pünktlich zur Umfirmierung weist der Schweizer Konzern überdies starke Jahreszahlen 2004 vor: Die deutsche Distributionsgesellschaft legte beispielsweise im abgelaufenen Geschäftsjahr in puncto Umsatz nach vier Jahren Stagnation um 33 Prozent zu. Der Erfolg basiert auch auf einer Rückbesinnung des Managements auf das »Schweizer Modell«.

Autor:Samba Schulte • 2.3.2005 • ca. 2:15 Min

Also macht einen Sprung nach vorne

Für die deutsche Also-Gesellschaft war 2004 das erfolgreichste Jahr seit ihrer Gründung 1995. Die Straubinger setzten rund 518 Millionen Euro um. Das entspricht einer Umsatzsteigerung von 33 Prozent. »Auch der Gewinn fiel deutlich höher aus als im Vorjahr«, führt Thomas C. Weissmann, Chairman und CEO der Gruppe, aus. So zufrieden war Weissmann mit den Zahlen der deutschen Niederlassung allerdings nicht immer, wie er gegenüber CRN einräumt: »In den vier Jahren davor stagnierte der Umsatz in Deutschland.« Höchste Zeit, etwas zu verändern, und deshalb wechselte der Gründer der Niederlassung, Hannes Hintermüller, wieder zurück aus der Schweizer Holding in das deutsche Management. Seine Aufgabe: Das Deutschlandgeschäft nach Schweizer Vorbild ? dort ist Also Marktführer ? wieder vorwärts zu bringen.

Gute Noten für Also

Sein Erfolgsrezept beschreibt Hintermüller so: Zum einen eine einwandfrei funktionierende Logistik, zum anderen ständig für die Partner erreichbar sein. »Das klingt zwar lachhaft einfach«, meint Hintermüller, »tatsächlich tun sich aber viele große Distributoren schwer, diese Grunderwartungen der Handelspartner zu erfüllen.« Dass das bei Also Deutschland nicht so ist, beweisen laut Weissmann auch die seit Jahren guten Händlerbewertungen im Rahmen der CRN-Resellerbefragung »Channeltracks«. »Kein Distributor von vergleichbarer Größe erreicht in den entscheidenden Channeltracks-Kategorien Logistik und Mitarbeiterkompetenz ähnlich gute Noten wie wir«, freut sich der Also-Chef.

Entscheidend sei, dass sich Also in der Distribution ? etwa bei Herstellern und ihren Produkten ? ausschließlich auf das konzentriere, was man auch wirklich gut könne. »Wir schicken Kunden schon auch mal zu anderen Distributoren, wenn wir für bestimmte Produkte nicht den nötigen Support leisten wollen und können«, erklärt Weissmann.

Die Maxime Fokussierung gelte auch kundenseitig: »Unser Vertriebsfokus liegt auf dem Fachhandel und kleineren Systemhäusern.« Und genau in diesem Absatzsegment konnte Also im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben bis zu 1.500 Neukunden gewinnen, denn »viele Reseller fühlen sich bei anderen großen Distributoren nicht gut betreut«.

Retail-Chef gesucht

Den Retail-Vertrieb hat Also hingegen zurückgeschraubt, denn, wie Weissmann deutlich macht: »Nur Volumen zu drehen interessiert mich nicht.« Allerdings könne er sich vorstellen, das Retailgeschäft in Deutschland künftig wieder zu forcieren, schließlich werde das Geschäft mit Consumer-Produkten langfristig einen Großteil des Marktes ausmachen. »Und für das Consumer-Geschäft ist der Retail nun mal der wichtigste Kanal«, meint Weissmann. Geschehen solle dies aber erst, wenn man den richtigen Vertriebsverantwortlichen für diesen Bereich finde. Die Suche nach einem Retail-Experten gestalte sich allerdings wie bei vielen Wettbewerbern auch eher schwierig.

Äußerst zufrieden ist Weissmann auch mit den Konzernzahlen: Der Umsatz der Also-Gruppe stieg 2004 um 16 Prozent auf rund 1, 8 Milliarden Schweizer Franken (2003: ca. 1,6 Milliarden Franken). Der Konzerngewinn 2004 beträgt 21,2 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es nur 1,8 Millionen Franken. Nach dem Verkauf des Systemgeschäfts an die Bechtle AG, in welchem 511 Mitarbeiter tätig waren, beschäftigt der Konzern nun noch 613 Mitarbeiter. Weissmann räumt darüber hinaus ein, dass die Zahlen nach der Abgabe des Systemgeschäfts und einigen Akquisitionen in der Schweiz nur bedingt mit jenen des Vorjahres vergleichbar seien.

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