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Hersteller soll von Intel Schmiergeld erhalten haben

AMD schießt scharf gegen Apple

Nach dem harten Urteil der EU-Kommission gegen den x86-CPU-Marktführer Intel erhebt der Erzrivale AMD nun auch Vorwürfe gegen den Computerhersteller Apple, der von Intel Schmiergeld erhalten haben soll.

Autor:Joachim Gartz • 28.5.2009 • ca. 0:55 Min

AMD wirft Apple vor, den Umstieg auf Intel-CPUs aufgrund von Schmiergeldzahlungen durch Intel unternommen zu haben. Handfeste Beweise hat AMD jedoch bisher nicht vorgelegt.

Nach der drakonischen Geldstrafe in Höhe von über einer Milliarde Euro, die von der EU-Kommission gegen Intel verhängt worden ist, schießt der Erzrivale AMD nun auch giftige Pfeile in Richtung Apple ab: »Nach meiner Meinung hat Intel um Exklusivität gebeten und dafür Apple beim Architekturwechsel geholfen«, so Tom McCoy von AMDs Rechtsabteilung. Der Exklusivvertrag zwischen Intel und Apple sei die Ursache, warum bis zum heutigen Tag keine AMD-CPUs in Macintosh-Rechnern zu finden seien. Der Deal werde jedoch irgendwann ablaufen und dann habe AMD die Chance Intel auszustechen.

Apple hat den Umstieg von der PowerPC-Plattform auf Intel-CPUs im Juni 2005 auf der World Wide Developers Conference verkündet. Die ersten Intel-basierten Macs kamen dann im Januar 2006 auf den Markt. Konkrete Belege für seine Vorwürfe an Intel und Apple hat Mc Coy bisher allerdings nicht liefern können.

Trotz der von der EU-Kommission als erwiesen angesehenen unlauteren Handelspraktiken von Intel stellt sich somit die Frage, ob AMD hier nicht über das Ziel hinausschießt. Es liegt auf der Hand, dass Intel mit seinen größeren Produktionskapazitäten eine bessere Verfügbarkeit von CPUs gewährleisten kann, was für Apple mit Sicherheit eine zentrale Rolle gespielt haben dürfte. Hinzu kommt, dass Intel nach wie vor führend bei Notebook-CPUs ist, was bei Apples Entscheidung für Intel als Chiplieferant ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor gewesen sein dürfte.