AMD verfolgt Hinweise auf gefälschte Prozessoren
AMD verfolgt Hinweise auf gefälschte Prozessoren: Bei Produkten, die sich sehr gut verkaufen, werden häufig auch die Fälscher aktiv. Chiphersteller AMD verfolgt derzeit Hinweise auf gefälschte Sempron 2800+ Prozessoren.
AMDs Sempron 2800+ erfreut sich nicht nur bei den Händlern und Endkunden, sondern auch bei Fälschern großer Beliebtheit. Fälschungsmerkmale der zuletzt im deutschen Handel aufgetauchten Plagiate sind eine erhöhte Kernspannung von 1,728 Volt gegenüber normalerweise 1,6 Volt sowie ein verrutschtes »P« innerhalb des Sempron-Schriftzuges.
Laut AMD-Sprecher Stephan Schwolow nehme AMD jeden Hinweis auf Fälschungen sehr ernst: »Wir gehen dem auch mit aller nötigen Konsequenz, soll heißen, mit den entsprechenden rechtlichen Möglichkeiten nach.« Ob der Sempron 2800+ innerhalb der allgemeinen Welle von Fälschungen stark nachgefragter CPUs besonders betroffen sei, kann Schwolow gegenüber CRN jedoch nicht bestätigen.
Während sich die generelle Verfügbarkeit von Prozessoren im Vergleich zum vergangenen Jahr stark verbessert hat, bereiten CPU-Fälschungen sowie die Überschwemmung des Marktes durch inoffizielle Quellen den Distributoren große Sorgen. Auch Stefan Tritscher, Reseller Channel Manager bei Intel, kennt das Problem: »Angesichts offener Märkte ist es sehr schwierig, den Handel über inoffizielle Kanäle komplett zu unterbinden. «
Händler, die einen Verdacht haben, sollten sich auf jeden Fall direkt an ihren Lieferanten wenden.
Gefälschte CPUs werden von AMD nicht ersetzt, sondern grundsätzlich einbehalten: »Eingeschickte CPUs, die sich als falsch herausstellen, bleiben als Beweismaterial bei uns. Ein Händler, der sicher sein will, originale AMD-Produkte zu erwerben, soll unbedingt nur bei autorisierten Distributoren kaufen«, so Schwolow. Die Verpackung habe zudem ein unverwechselbares Hologramm, woran die Originale zweifelsfrei erkannt werden können.