Zum Inhalt springen
Editorial

Bauernopfer, Umsteiger und Aussteiger

Marktführer wird überflüssig, ist aus den heiligen Hallen am Wittelsbacher Platz in München zu hören.

Autor:Markus Reuter • 16.7.2008 • ca. 0:55 Min

Dort, wo Siemens-Chef Peter Löscher tagtäglich darüber nachdenkt, welche »Randbereiche« er für den Konzernumbau opfern kann. Derzeit steht FSC anscheinend zur Disposition. Das Joint-Venture mit Fujitsu soll unter Umständen nicht über September 2009 hinaus verlängert werden. Und was dann? Wer käme für das Computergeschäft, immerhin 6,6 Milliarden Euro schwer bei einem Gewinn vor Steuern von 105 Millionen, in Frage? Lenovo etwa? Die benötigen zwar keine weitere Marke, aber einen Fuß in den Consumer-Markt und Marktanteile. Einer der großen asiatischen Produzenten? Aber die brauchen keine Werkbank in Deutschland mit 6.200 Beschäftigten, sondern eine Marke. Das alles klingt nicht gut. Bleibt nur die Hoffnung, dass Löscher seinen Kurs überdenkt.

SAP hat den Kurs bereits überdacht und steuert mit voller Kraft auf die Value Added Distribution zu. Alle Achtung, da setzen sich die Walldorfer doch eindeutig von den gängigen Vertriebsmodellen der Branche ab. Offensichtlich hat das SAP-Management erkannt, dass der Weg zum Channel nicht immer nur allein über ausgetretene Pfade wie Verbreiterung der Partnerbasis möglich ist, sondern neue Konzepte erfordert. Und da führt nun mal kein Weg an den VADs vorbei. Sie könnten tatsächlich das Partnernetz des ERP-Marktführers zum branchenweit führenden Channel entwickeln. Was SAP noch im Channel vorhat, lesen Sie in unserer Titelgeschichte und auf Seite 8.

Mit den besten Grüßen,

Markus Reuter