Berchtold bleibt nun doch Präsident
Berchtold bleibt nun doch Präsident. Willi Berchtold ist als Präsident des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien wiedergewählt worden. Ursprünglich wollte er nicht wieder zur Wahl antreten.

Berchtold bleibt nun doch Präsident
Die turnusmäßige Wahl des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) am vergangenen Freitag in Stuttgart, hatte zumindest eine kleine Überraschung parat: Willi Berchtold, einer der Gründerväter des Bitkom, trat entgegen früheren Äußerungen nun doch noch einmal zur Wahl als Präsident des Verbandes an. Mit einstimmigem Votum wurde er auf der Jahrestagung im Amt bestätigt.
Berchtold, seit Verbandsgründung 1999 erst Vizepräsident, ab 2003 Präsident, hatte noch im April dieses Jahres betont, dass er sich nicht mehr zur Wahl stellen werde. Grund: Berchtold stieg im April als Vorsitzender der Geschäftsführung bei Giesecke & Devrient aus und nahm beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen die Position des Vorstandsvorsitzenden an. Zwar verantwortet er dort unter anderem auch die konzerneigene Informatik, sah sich aber nicht mehr so sehr in der wirtschaftspolitischen Thematik der ITK-Branche eingebunden. Deshalb wollte er zumindest das Amt des Präsidenten zur Verfügung stellen.
Als Nachfolger wurde Jörg Menno Harms gehandelt (CRN-Online vom 9. Juni) . Harms, Aufsichtsrat bei HP und ehemaliger HP-Deutschlandchef, bekleidet beim Bitkom bereits die Funktion des Vizepräsidenten. Doch Harms trat bei der Wahl um das Präsidentenamt nicht an. Damit war Berchtold der einzige Kandidat. Kontinuität auch bei der Wahl der Vizepräsidenten. Im Amt bestätigt wurden Jörg Menno Harms, Heinz Paul Bonn, Vorstandsvorsitzender der GUS Group AG & Co. KG sowie Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der Datev eG.
Berchtold versteht seine erneute Kandidatur als Verantwortung gegenüber dem Verband. Zielsetzung müsse sein, in Deutschland langfristig technologische Kompetenz im ITK- und Hightech-Markt aufzubauen. Berchtold: »Wir müssen im ITK-Sektor wieder vom Nettoimporteur zum Nettoexporteur werden. Das gelingt nur mit einem in sich konsistenten Programm, von der Bildungspolitik über die Forschungsförderung bis hin zu Wachstumsfinanzierung.« Neben dem Präsidium stand auch der Vorstand zur Wahl an. Im Amt bestätigt wurden: Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT AG, Jürgen F. Gallmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH, Rudi Lamprecht, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG, Professor Dr. August Wilhelm Scheer, Aufsichtsratsvorsitzender der IDS Scheer AG, Harald Stöber, Vorstandsvorsitzender der Arcor AG & Co. KG, Dr. Ewald Walgenbach, Vorstandsmitglied der Bertelsmann AG sowie Johann Weihen, Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH. Für den kürzlich verstorbenen Konrad Reiss wurde Walter Reizner, Vorstandsmitglied der Telekom AG, neu in das Gremium gewählt.