Brüssel sorgt sich um IT-Zugang für Senioren
Die EU-Kommission hat einen europäischen Aktionsplan »Altern in der Informationsgesellschaft« verabschiedet. Es stellt über eine Milliarde Euro für die Erforschung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bereit, die das Leben älterer Menschen erleichtern sollen.
Bis 2020 werden 25 Prozent der EU-Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Die Ausgaben für Renten, Gesundheit und Langzeitpflege dürften in den nächsten Jahrzehnten um 4-8 Prozent des Bruttoinnlandprodukts steigen und sich bis 2050 insgesamt verdreifachen. Die älteren Europäer bilden aber auch eine wichtige Verbrauchergruppe, die zusammengenommen über ein Vermögen von über drei Billionen Euro verfügt.
In ihrer Mehrheit wissen die älteren Menschen noch nicht die Vorteile des digitalen Zeitalters zu schätzen. Nur zehn Prozent von ihnen nutzt derzeit das Internet. Nachlassende Sehkraft, Hör- oder Beweglichkeitsprobleme führen dazu, dass viele ältere Menschen (21 Prozent der über 50jährigen) resignieren und die Möglichkeiten der Informationsgesellschaft für sich nicht in Anspruch nehmen. Bis 2013 wird die EU gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und dem Privatsektor über eine Milliarde Euro für Forschungsarbeiten und Innovationen bereitstellen, die die Lebensqualität im Alter erhöhen: So werden etwa 600 Millionen Euro für umgebungsgestütztes Leben, etwa 400 Millionen Euro über das letzte EU-Forschungsrahmenprogramm und etwa 30 Millionen Euro in diesem Jahr über das Programm zur Unterstützung der IKT-Politik bereitgestellt.