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Unsichere Architektur

Bundesamt warnt vor Blackberry

Bundesamt warnt vor Blackberry. Das Bundesamt für Sicherheit (BSI) hat einem Zeitungsbericht zufolge bei Smartphones der Marke Blackberry gravierende Sicherheitslücken entdeckt. Für gewöhnlich hält sich die Behörde mit Nennungen von Firmen zurück. Doch vor dem Hintergrund möglicher Spionagegefahen weicht das BSI in diesem Fall von seiner Praxis ab. Der betroffene Hersteller wehrt sich: Es gibt kein tatsächliches Risiko.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.10.2005 • ca. 1:05 Min

Bundesamt warnt vor Blackberry

Laut einem Bericht der Düsseldorfer »Wirtschaftswoche« warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor dem Gebrauch der Geräte. »Aufgrund der unsicheren Architektur ist der Blackberry für den Einsatz in sicherheitsempfindlichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung und spionagegefährdeten Unternehmen nicht geeignet«, zitiert das Blatt eine Analyse des BSI. Die Behörde hat den Bericht bereits bestätigt.

Es gebe die theoretische Möglichkeit, dass Dritte auf die E-Mails zugreifen könnten, die vom Blackberry versandt werden, erklärte ein BSI-Sprecher. Das Bundesamt will aber keine Angaben darüber machen, ob und in welchem Umfang von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass die ausländischen Blackberry-Rechenzentren außerhalb des Einflussbereichs deutscher Unternehmen und Behörden liegen. Das BSI bevorzuge deshalb »nationale Lösungen«.

Update:

Hersteller wehrt sich: »Theoretisches, aber kein tatsächliches Risiko«
Der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) hat inzwischen auf die durch den Artikel verunsicherten Kunden reagiert und spricht von einem »kompletten Mangel an Kenntnis von RIMs Sicherheits-Architektur und ?Infrastruktur. Das im besagten Artikel genannte Risiko, dass E-Mail-Daten ausspioniert werden können, sei ein »theoretisches, aber kein tatsächliches Risiko«, so die Stellungsnahme. Denn in RIMs Network Operating Center im britischen Egham würden die Datenpakete lediglich weitergeleitet, nicht aber gespeichert. Zudem würden die Daten verschlüsselt und sind lediglich mit einem ausschließlich beim Nutzer liegenden Schlüssel zu lesen. Ein Master-Key existiere nicht. Sollten britische Sicherheitsbehörden dennoch im Besitz verschlüsselter Daten sein und RIM per Gesetzt auffordern, die Daten lesbar zu machen, sei der Hersteller dazu schlichtweg nicht in der Lage.