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Cancom großzügig

Die Geschäfte bei Cancom laufen wieder gut. So gut, dass die Firma nun die letzte Rate eines damals nicht unumstrittenen »Darlehens« tilgt. Auch an die »Zinsen« hat Cancom-Chef Klaus Weinmann gedacht, hoffentlich auch an den Fiskus.

Autor:Martin Fryba • 23.1.2007 • ca. 0:45 Min

Vor drei Jahren ging es einer ganzen Reihe von Systemhäusern finanziell äußerst schlecht, so dass viele IT-Häuser ihren Arbeitnehmern zugemutet hatten, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten, um Arbeitsplätze erhalten zu können. Ein riskantes Modell, denn die Rechnung zahlten in vielen Fällen Arbeitnehmer, deren Firma dennoch Insolvenz anmelden musste – und zwar gleich doppelt. Der Gehaltsverzicht führt nämlich in solchen Fällen dazu, dass die Berechnungsgrundlage für Lohnersatzleistungen entsprechend niedriger ausfällt. Dieses Argument freilich fiel bei Cancom weniger ins Gewicht, als das Systemhaus 2003 bei Mitarbeitern um einen freiwilligen Gehaltsverzicht warb. Insolvenzgefahr bestand damals nicht.

Zum Glück lief das Geschäft in Folge wieder gut, so dass Cancom zuerst 20 Prozent, dann nochmals 40 Prozent der Kompensation wieder an die Mitarbeiter auszahlen konnte. Nun hat sich Firmenchef Klaus Weinmann entschlossen, die restlichen 40 Prozent als Gehaltsbonus auszuzahlen. Als kleines Dankeschön erhalt zudem jeder Mitarbeiter, der damals dem Gehaltsverzicht zugestimmt hatte, einen iPod Nano von Apple. Ob Cancom auch den mit solchen Geschenken verbundenen geldwerten Vorteil an das Finanzamt abführt, teilten die Schwaben nicht mit. Großzügig wäre dies allemal.