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Halle 1 vor dem Aus?

CeBIT im Umbruch

Die CeBIT 2007 legte eine glänzende erste Messehälfte hin. Mehr als 200.000 Besucher sind an den ersten drei Tagen gezählt worden. Doch schon nächstes Jahr brechen neue Zeiten für die Hannoveraner Messe an: Nicht nur die Dauer der Messe wird 2008 von sieben auf sechs Tage reduziert; der Veranstalter feilt auch kräftig am Konzept. Noch offen bleibt dabei die Frage nach der Zukunft des einstigen Aushängeschilds, der Halle 1.

Autor:Samba Schulte • 20.3.2007 • ca. 1:25 Min

Ab 2008 wird die CeBIT neu positioniert. Eine wesentliche Änderung besteht in der Messedauer, die sich von sieben auf sechs Tage verkürzt. Das bedeutet, dass die CeBIT künftig von Dienstag bis Sonntag stattfinden wird. Damit soll laut Messe-Chef Ernst Raue die Effektivität der Messebeteiligung für Aussteller und Fachbesucher deutlich erhöht werden. Noch unklar ist, wie das Hallenkonzept der neupositionierten Messe genau aussehen soll. Schon mit Messebeginn brodelte die Gerüchteküche: Was passiert mit der Halle 1? Die Vermutungen reichen von Abriss bis zum Umbau zu einem Kongresszentrum. Doch dass es die einstige CeBIT-Vorzeigehalle in der heutigen Form auf künftigen Messen nicht mehr geben wird, ist ausgemachte Sache.

Schon länger kritisieren Aussteller die mangelnde Infrastruktur der Halle 1. Außerdem hat die Abstinenz einstiger Halle- 1-Urgesteine dazu geführt, dass die Lücken mit Ausstellern aufgefüllt wurden, die nicht in das Bild der etablierten Konzerne passen. Nicht zuletzt deswegen klagen die Firmen über »fehlende Konzepte« für das einstige Aushängeschild der CeBIT. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass die Halle 1 im nächsten Jahr nicht mehr in den normalen Ausstellungsbetrieb eingebunden wird. Die Aussteller sollen bei passenden Themenbereichen in anderen Hallen unterkommen. Ernst Raue, Vorstandsmitglied Deutsche Messe, dementiert einen Abriss: »Wir haben nichts davon gesagt, dass die Halle 1 stirbt.« Aber auch eine Abkopplung vom Ausstellungsbetrieb würde noch für einigen Wirbel sorgen, denn die permanenten Stände der Halle-1-Aussteller müssen dann weichen. Zudem haben einige Firmen erst vor zwei Jahren wieder Vierjahresverträge für den Bereich abgeschlossen. »Da muss die CeBIT uns weit entgegenkommen und die finanziellen Belastungen durch Abriss und Umzug kompensieren «, meint ein langjähriger Aussteller. Für die CeBIT ist die Halle-1-Frage ein Spagat: Zum einen kann das bisherige Konzept nicht beibehalten werden, denn immer mehr Unternehmen wenden sich ab, zum anderen wollen manche Aussteller auf ihre Plätze nicht verzichten. So ist durchaus denkbar, dass einige Großkonzerne einen drohenden Umzug zum Anlass nehmen, künftig der CeBIT ganz den Rücken zu kehren.