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Analysten halten die heutigen System-Tools zum Managen von Anwendungen in virtuellen Umgebungen für unzureichend

Chaotische Virtualisierung führt zu Überdimensionierung

Einer Studie der Aberdeen Group zufolge geht bei vielen Virtualisierungsprojekten der mögliche Nutzen verloren, da die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Management-Tools noch unzureichend sind.

Autor:Redaktion connect-professional • 20.1.2009 • ca. 1:10 Min

"Der Einsatz von Virtualisierung um Kosten zu sparen kann teuer werden", heißt es in einem
Bericht der Aberdeen-Group. So führt Virtualisierung meistens zu Performance-Einbußen und zu einem
neuen Systemchaos.

"Jede Maßnahme zur Performance-Verbesserung von geschäftskritischen Anwendungen ist bei realen
Servern wirksamer als bei virtuellen Systemen", sagt Aberdeen-Analyst Bojan Simic.

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Seiner Ansicht nach liegt das vor allem an fehlenden Tools im Bereich der
Server-Virtualisierung. "Ohne adäquate Management-Tools geht ein großer Teil des
Virtualisierungspotenzials schnell wieder verloren", so seine Einschätzung.

Zwar gäbe es inzwischen eine Flut an Management-Tools für die virtuellen System-Umgebungen,
unter anderen von CA, IBM, Hewlett-Packard und BMC, doch diese seien nach Ansicht der von Simic
befragten Unternehmen nicht gut genug um die Probleme in den Griff zu bekommen.

"Die meisten Tools erlauben einen guten Einblick in die virtuelle und die reale Infrastruktur,
doch das reicht nicht – notwendig sind Tools die einen Einblick in die Performance der Anwendungen
erlauben", lautet seine Forderung.

Folglich hätten 55 Prozent der Befragten geantwortet, dass sie nicht genau wissen, was in ihrer
Infrastruktur alles passiert und sie deshalb keine Performance-Optimierung vornehmen können.

Dieser fehlende Durchblick führt dann wieder zu den gleichen Problemen, die eigentlich mit
Virtualisierung gelöst werden sollen: Überdimensionierung und Unterforderung der Infrastruktur. "
Die IT-Chefs kaufen wieder Hardware hinzu, in der Hoffnung, dass sie damit die neuen Engpässe
ausgleichen können, doch in einem schlechten System-Management können die Vorteile einer neuen
Hardware schnell wieder im Sumpf der Virtualisierung versinken", bestätigt auch Mike Lough,
Marketing-Chef beim Virtualisierungs-Tool-Hersteller Bluestripe Software.

Harald Weiss/CZ