Cisco kooperiert mit IBM und Microsoft
Die Großen verstärken ihr Engagement im Markt für Voice- und Unified- Communication. Cisco prescht vor und kooperiert mit IBM. Zudem sollen die Produkte mit Microsoft harmonieren. Auch Nortel kündigt Neues an.
IBM und Cisco wollen eine gemeinsame Entwicklungsplattform für Unified Communications und Collaboration Lösungen (UC2) anbieten. Herzstück der Client-Plattform UC2 sind die offenen Programmierschnittstellen. Die APIs (Application Programming Interfaces) von IBM sind Bestandteil der Lotus Sametime Collaboration Tools, die auf Lotus Expeditor basieren, während Cisco Schnittstellen zu seinen Kommunikationsanwendungen beisteuert. Beide werden eigene Unified Communications und Collaboration Clients entwickeln. Lotus Sametime 7.5 basiert bereits auf dieser Plattform. Big Blue und Cisco haben zudem vereinbart, gegenseitig als Reseller aufzutreten: Cisco vertreibt künftig Lotus Sametime und IBM verkauft den Cisco Unified Communications Manager, Cisco Unity und Cisco Unified MeetingPlace.
Außerdem öffnet sich Cisco auch gegenüber Microsoft und reagiert damit auf die Wünsche von Kunden und Partnern. Der Netzwerk-Riese will die Kompatiblität seiner Produkte zu Microsoft Exchange 2007, Microsoft Live Communications Server 2005 und Microsoft Office Communicator sicher stellen und zudem Windows Vista und den Internet Explorer unterstützen.
Microsoft selbst hat sich schon vor einigen Monaten auf eine strategische Partnerschaft mit Nortel und Siemens festgelegt. Die Redmonder sehen laut Jeff Raikes, President von Microsofts Business Division, ein unerschlossenes Milliardengeschäft im VoIP-Umfeld. Binnen drei Jahren werden 100 Millionen Office-Kunden VoIP nutzen, doppelt so viele wie jetzt, so die Prophezeiung von Raikes. Er kündigte an, der Public Beta-Test der neuen Produkte Microsoft Office Communications Server und Microsoft Office Communicator werde noch diesen Monat beginnen. Raikes erwartet sich von diesen beiden Angeboten einen dramatischen Wandel in der gesamten IT: »Das ist so ähnlich wie der Schritt von Mainframes zu PCs. Es gibt eine riesige Geschäftsmöglichkeit für unsere Partner.«
Nortel hat ebenfalls neue Produkte für Unified Communications angekündigt: Dazu zählen eine neue Version des Communications Server CS 1000, die auf offene Standards setzt und IBM-Hardware unterstützt. Außerdem neu ist der Multimedia Communication Server (MCS) 5100, der die Integration von Telefonie und Multimedia-Lösungen mit Lotus Notes verbessert. Die dritte Neuheit ist Unified Messaging (UM) 2000, eine Produkt für Telefongesellschaften und bis zu eine Million Nutzer.