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Update zu Hackerangriffen auf Firmennetze

Cyber-Angriffe auf US-Firmen massiver als bislang angenommen

Die Attacken auf amerikanische High-Tech-Firmen wie Google, Adobe und andere sind schlimmer als bislang vermutet. Nach Angaben der IT-Sicherheitsfirma iDefense Labs versuchten die Angreifer, sich in die Corporate Networks von mehr als 50 Unternehmen einzuklinken, vermutlich über eine Schwachstelle in Adobe-Programmen.

Autor:Bernd Reder • 14.1.2010 • ca. 0:55 Min

Eine mittlerweile beseitigte Schwachstelle in Adobe Readernutzten die Angreifer, um Rechnervon High-Tech-Firmen zu "knacken".

Wie gestern gemeldet (siehe Wegen Hackerangriffen …), prüft Google derzeit, sich vom chinesischen Markt zurückzuziehen. Auslöser waren gezielte Angriffe auf die Google-E-Mail-Postfächer von Menschrechtsaktivisten und High-Tech-Firmen. Diese Attacken wurden vermutlich auf Veranlassung chinesischer Behörden gestartet.

Neben dem Gmail-Service war jedoch auch die Netzwerkinfrastruktur von US-Firmen im Visier der Angreifer. Laut Google waren 20 Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, High-Tech und chemische Industrie betroffen. Doch nach einer Analyse der der amerikanischen IT-Sicherheitsfirma iDefense Labs hatten es die Hacker auf weitere 33 Firmen aus den USA abgesehen.

Die Angreifer hätten es auf verwertbare Informationen wie Forschungs-, Entwicklungs- und Finanzdaten abgesehen. In vielen Fällen seien sie vermutlich erfolgreich gewesen.

Adobe-Software als Vehikel

Die Hacker machten sich nach Angaben mehrerer IT-Sicherheitsspezialisten Lücken in Adobe Reader und Adobe Acrobat zunutze. Ironie des Schicksals: Auch Adobe selbst war eines der Ziele der Aktivitäten der Angreifer.

In einem Blog-Beitrag vom 2. Januar teilt Adobe mit, Anfang des Jahres sei eine konzertierte und technisch ausgefeilte Aktion gegen das Corporate Network der Firma und die Unternehmensnetze anderer Firmen durchgeführt worden. Weitere Details teilte der Hersteller nicht mit, auch nicht, ob Sicherheitslücken in hauseigenen Produkten bei den Angriffen eine Rolle spielten.

Am Dienstag (12. Januar) veröffentlichte Adobe allerdings Patches für Adobe Reader und Acrobat. Sie machen es Hacker unmöglich, einen Rechner mit Malware zu infizieren, sobald dessen Nutzer eine PDF-Datei öffnet.