Das Chamäleon lässt grüßen
Viele Administratoren vertrauen auf MSI, um konsistentere Anwendungsinstallationen zu erreichen. MSI-Repackager sorgen dafür, dass Legacy-Anwendungen nicht aus der Reihe tanzen.

Administratoren, denen es allmählich reicht, sich mit proprietären Software-Installationsmethoden herumzuschlagen, haben sich bestimmt schon mit dem Microsoft-Software-Installer (MSI) beschäftigt. Damit versucht Microsoft, Anwendungsinstallationen konsistenter zu machen. Das ist gut für Administratoren, denn es ist leicht, eine Anwendung im MSI-Format in einer Active-Directory-Umgebung zu veröffentlichen. Viele populäre Desktop-Management-Pakete, darunter Altiris-Client-Management-Suite, Microsoft-Systems-Management-Server und Novell-Zenworks unterstützen MSI für die Softwaredistribution.
Das ist zwar alles schön und gut für neue Software, aber was geschieht mit älteren Anwendungen? Natürlich ist es am besten, die MSI-Dateien direkt von den Softwareentwicklern zu erhalten, aber das ist nicht immer möglich. Glücklicherweise gibt es ein paar neuere Produkte, die Legacy-Softwareinstallationen ins MSI-Format konvertieren. Network Computing testete sechs dieser so genannten MSI-Repackager-Produkte. Zur Teilnahme am Test luden wir die Firmen Capasystems, Ginstall, Installshield Software, Masai Solutions, New Boundary Technologies, Netsupport, Wise Solutions und Zero G Software ein. Leider zeigte sich, dass die Produkte von Ginstall und Zero G eher auf die Durchführung von Stand-alone-Anwendungsinstallationen geeicht sind und keine MSI-Dateien generieren, weswegen von ursprünglich acht schließlich noch sechs Produkte übrig blieben.
Report-Card: MSI-Software-Repackager
Features: MSI-Software-Repackager
Es funktioniert
Einige der getesteten Produkte benötigen eine Form von Datenbank. Die Ausnahmen sind ezMSI, Prism-Pack und Masai-Editor. Die Programme, die Datenbankunterstützung erfordern, arbeiten in der Regel mit Microsoft-SQL-Server, dessen Runtime-Komponente MSDE oder Microsoft-Access. Wininstall unterstützt Access nicht, dafür aber Oracle. Datenbanken erlauben den Produkten, mehrfache MSI-Anwendungen zu überwachen, um Konflikte zu lösen. Mit diesem Feature vergleichen Administratoren beispielsweise eine Sammlung von Anwendungen und/oder Informationen über die auf einer Arbeitsstation installierten Komponenten, um mögliche DLL-Konflikte zu entdecken. Um die Dinge einfach zu machen, nutzten wir eine Access-Datei für Wise-Package-Studio und Installshield-Adminstudio sowie eine MSDE-Datenbank für Wininstall.
Die getesteten Produkte erledigten ihre Aufgabe, die Konvertierung unserer Mozilla-Firefox-Legacy-Anwendung in ein MSI, gut. Lediglich beim Masai-Editor stießen wir auf einen von uns nicht nachvollziehbaren Fehler, der die Installation der Anwendung verhinderte. Die Programme entdeckten alle die gleiche Sammlung von Datei- und Registrierungseinstellungen. Als wir allerdings die resultierenden MSI-Dateien durch die Validierungsroutinen der Programme schickten (wo möglich), zeigten Wise-Package-Studio und Installshield-Adminstudio mehrere Fehler, während Wininstall nichts zu bemängeln hatte. Die Funktionsweise der Validierungsroutine von Masai-Editor blieb uns unklar – während die MSI-Erzeugung uns vier Fehlermeldungen brachte, verkündete die spätere Validierung »null Problemo«. Prism-Pack validiert MSI-Dateien überhaupt nicht. Administratoren müssen natürlich berücksichtigen, dass einige Fehler signifikanter sind als andere. Viele Anwendungen kommen mit Hunderten von Fehlern und Warnungen. Die meisten davon lassen sich ignorieren, und MSI wird trotzdem noch funktionieren.
Wo möglich, ließen wir unsere Testanwendungen gegen die Anwendungs-Beispieldatenbanken laufen, die einige der Hersteller bieten. Unsere Testanwendungen enthielten keinerlei DLL-Konflikte, aber Wise-Package-Studio und Adminstudio erzeugten vorsätzlich DLL-Konflikte und boten uns Tutorials für die Behebung dieser Konflikte. Das Konflikt-Assessment für Wininstall führten wir gegen zwei Kopien unseres erzeugten Firefox-MSIs durch. Als Resultat erhielten wir eine lange Liste mit Konflikten für jede einzelne Datei, die sich am selben Speicherort befand. Damit konnten wir uns einen guten Überblick über die Konflikt-Assessment-Komponente des Programms verschaffen.
Je mehr Hersteller auf MSI zurückgreifen, desto mehr wollen auch Administratoren Softwareinstallationen für ihre Systeme anpassen. Die Erzeugung von MSI-Transforms ist dabei die zu bevorzugende Methode. Mit Ausnahme von ezMSI und Prism-Pack kann jeder der Testkandidaten Transforms erzeugen, aber Prism-Pack und Wininstall sind dabei ein wenig schwerfälliger als ihre Rivalen. Wise-Package-Studio und Adminstudio simulieren ein MSI-Setup und zeichnen die Auswahlen und Antworten des Administrators auf, aber sie installieren das Produkt nicht wirklich. Bei Wise-Package-Studio lassen sich Assistenten-Seiten, die mit dem Transform laufen, verstecken.
Wise Solutions Wise Package Studio Professional Edition
Wise-Package-Studio ist ein sehr gutes Werkzeug für Anwendungs-Repackaging, MSI-Validierung, DLL-Konfliktauflösung und Erzeugen von Stand-alone-Anwendungsinstallationen.
Am Start zeigt Workbench, die Schnittstelle des Programms, dem Administrator eine Sammlung der für die vollständige Durchführung des Setups durchzuführenden Aufgaben. Die Liste enthält die Installation eines Assistenten, der hilft, Datei- und Registrierungsausschlüsse für Repackaging-Captures zu finden, einen Capture eines Betriebssystems durchzuführen, um Konflikte aufzuspüren und verschiedene Schablonen zu konfigurieren.
Package-Studio war das einzige Produkt im Test, das einen Assistenten bereitstellt, um Standard-Datei- und Registrierungsausschlüsse zu finden. Mit Hilfe des Assistenten lassen sich schnell die erforderlichen Capture-Einstellungen für jeden Software-Installationsschnappschuss bestimmen. Außerdem hilft der Assistent bei der Erzeugung einer Ausschlussliste, der Suche nach gelöschten Dateien in einem Capture und bei der Entscheidung, welche Verzeichnisse zu beobachten sind.
Die Erzeugung einer Ausschlussliste umfasst das Anfertigen eines Schnappschusses mit Package-Studio und die Ausführung aller Anwendungen, die der Administrator normalerweise während einer Softwareinstallation ausgeführt. Dies sind typischerweise Anwendungen wie Internet-Explorer, Regedit und der Editor. Package-Studio startet dann das System neu, um alle Datei- und Registrierungsänderungen zu entdecken, die künftig bei Softwareinstallations-Captures ausgeschlossen bleiben. Uns gefiel dieses Feature gut, und wir bedauern, dass es in dieser oder ähnlicher Form nicht in allen Repackager-Programmen vorhanden ist.
MSIs oder Transforms erzeugt der Administrator als Projekte in der Workbench. Für jedes Projekt selektiert er dann einen Prozess oder eine Reihe von Aufgaben, die im Rahmen dieses Projekts auszuführen sind. Am meisten interessierten uns »MSI mit Transforms anpassen« und »Repackage für Windows-Installer«.
Nach Auswahl eines Prozesses zeigt das Projekt eine Reihe von Aufgaben, die zur Erzeugung des MSIs oder Transforms durchzuführen sind. Jede Aufgabe enthält ein Kontrollkästchen, das anzeigt, ob die Aufgabe bereits durchgeführt wurde, und einen Run-Link, der die erforderliche Anwendung startet. Der Run-Link »Transform erzeugen« startet beispielsweise das Installtailor-Programm, das den Administrator durch die Erzeugung des anfänglichen Transform führt.
Package-Studio stellt dem Administrator eine Reihe unterschiedlicher Methoden für die Erzeugung eines Anwendungsschnappschusses zur Verfügung. Das Programm führt einen konventionellen Schnappschuss durch, der den Zustand des Systems vor und nach der Anwendungsinstallation untersucht, speichert und die Unterschiede aufzeichnet. Smartmonitor verfolgt andererseits auf API-Ebene, was die Installation tut. Möglich ist auch die Durchführung eines virtuellen Betriebssystemschnappschusses auf einem sauberen System und die anschließende Simulation einer Installation.
Zuerst versuchten wir die Standard-Schnappschussmethode mit hinzugefügtem Smartmonitor. Dies führte zu einem MSI-Paket, das sich leider nicht ausführen ließ. Das Problem war, dass Setup.Exe für Firefox über Multiplattform-Elemente verfügte – es versuchte das Verzeichnis bin/components (beachten Sie den vorwärts gerichteten Schrägstrich) zu erzeugen, was nicht funktionierte. Smartmonitor bemerkte die Versuche, dieses Verzeichnis zu erzeugen, und unterstellte, dass dieses Verzeichnis benötigt wurde. Da dies also nicht klappte, wiederholten wir den Schnappschuss, diesmal jedoch ohne Smartmonitor. Das Resultat: Ein funktionierendes MSI-Paket.
Die Untersuchung des MSI-Pakets zeigte uns keine zusätzlichen Registrierungseinträge. Wir konstatierten auch keine fehlenden Bestandteile, als wir den Paketinhalt mit den Ergebnissen der anderen Repackagers verglichen. Allerdings wies dieses MSI-Paket die meisten Fehler und Warnungen auf – insgesamt sieben Fehler und eine Warnung zeigten sich beim Einsatz des Paket-Validierungsprogramms. Die meisten Fehler stammten von der Erzeugung von Einstellungen pro Maschine und pro Benutzer im selbem Install: Auf der Maschine wurden Dateikomponenten für alle Benutzer, aber Verknüpfungen nur für den die Installation durchführenden Benutzer erzeugt.
Für leicht zu behebende Fehler stellt das Validierungsprogramm gleich eine Korrekturschaltfläche zur Verfügung. Leider fiel keiner der Fehler in diese Kategorie. Um schwererwiegende Fehler zu beheben, ist das MSI-Paket zu editieren.
Wir hatten keine Schwierigkeiten, mit der Installtailor-Anwendung einen weiter modifizierbaren Transform für das Activestate-Perl-MSI zu erzeugen. Ein prima Feature ist ein Kontrollkästchen auf jeder Seite der simulierten Installation, das dafür sorgt, dass die jeweilige Seite dem Benutzer nicht angezeigt wird, wenn dieser die Installation durchführt. Auch bei den anderen Produkten ließen sich Seiten verstecken, aber dafür waren dort zusätzliche Schritte erforderlich.
Eine weitere nützliche Komponente von Package-Studio ist dessen Conflict-Manager. Damit vergleichen Administratoren Arbeitsstations-Schnappschüsse und/oder Anwendungsinstallationen, um DLL-Konflikte zu finden, bevor die Anwendung an die Benutzer ausgeliefert wird. Wir führten Conflict-Manager aus und verglichen damit unsere Firefox-Installation mit der enthaltenen Beispieldatenbank – keine Konflikte.
Für die Zusammenstellung eines Pakets für unsere Atropos-Anwendung nutzen wir den Windows-Install-Editor, der ein MSI erzeugte. Wäre unsere Anwendung in Visual-Basic, C# oder J# geschrieben gewesen, dann hätten wir Einstellungen aus dem Visual-Studio-Projekt importieren können, um die MSI-Erzeugung zu beschleunigen. Da unsere Anwendung aber in C++ geschrieben war, mussten wir die Standardvorlage selektieren und das Paket manuell erzeugen. Der Erzeugungsprozess war aber einfach. Installation-Expert machte es leicht, alle Dateien, Registrierungseinstellungen und Verknüpfungen einzufügen und eine Standardsammlung von Dialogboxen, beispielsweise Begrüßungs- und Lizenzierungsfenster, anzupassen.
Wise-Package-Studio enthält einen Deployment-Assistenten, der dabei hilft, ein frisch erzeugtes MSI einem der populären Distributionssysteme zu übergeben. Das Programm unterstützt beispielsweise Landesk, Microsoft-SMS und Novell-Zenworks. Der Assistent entdeckte, dass auf unseren Systemen Zenworks lief, und schaltete sofort die entsprechende Deploymentoption ein. Nach der Auswahl fragte uns der Assistent nach dem NDS-Baum, dem Kontext und dem zu erzeugenden Anwendungsobjektnamen. Anschließend erzeugte er im NDS-Baum ein Zenworks-Anwendungsobjekt einschließlich der für das Deployment der MSI-Anwendung nötigen Einstellungen.
Wise-Package-Studio ist insgesamt ein solider Anwendungs-Repackager. Das Programm enthält die hochklasssigen Paketerzeugungs- und -editierwerkzeuge, die für die automatische Erzeugung und Modifizierung von MSI-Paketen erforderlich sind. Das Produkt unterstützt aber auch erfahrene Softwareentwickler, die sich mit MSI bestens auskennen. Package-Studio erzeugt auch Stand-alone-Anwendungsinstaller (.exe).
InstallShield AdminStudio
Wie die Konkurrenzprodukte benötigt auch Adminstudio eine Datenbank – im Test nutzten wir Microsoft-Access. Zur Erstellung von Projekten für Transforms, Repackaging von Anwendungen, Konflikterkennung und Paketevaluierung stellt Adminstudio dem Administrator eine Aufgabensammlung zur Verfügung. Zum Vergleich: Adminstudio ließ uns in Test 28 Aufgaben abarbeiten, während es bei Wise-Package-Studio nur vier waren. Natürlich war die Liste von Adminstudio detaillierter und enthielt viele Punkte, die ein Administrator prüfen sollte; beispielsweise die Feststellung, ob eine Anwendung vielleicht schon auf der Arbeitsstation installiert ist. Diese beeindruckende Aufgabenliste mag zwar wie »Overkill« erscheinen, aber nur selten ist es verkehrt, den einen oder anderen Denkanstoß zu erhalten.
Bei der Erstellung des MSI-Transforms für unser Activestate-Perl-MSI simulierte Adminstudio genau wie Package-Studio die Installation und zeichnete dabei die in jedem Schritt eingegebenen Antworten auf. Um zur simulierten Installation zu gelangen, mussten wir allerdings daran denken, das Response-Transform-Kontrollkästchen in der Installshield-Tuner-Applikation einzuschalten.
Die Tuner-Applikation besitzt etwas, was beispielsweise Package-Studio nicht hat, nämlich ein Prä- und Post-Validierungs-Utility. Die Prävalidierung sagt, ob das MSI, für das ein Transform erstellt werden soll, irgendwelche Probleme aufweist, die zuvor behoben werden müssen. Unser Perl-MSI generierte drei Warnungen und einen Fehler. Der Fehler hatte etwas mit der Versionsprüfung des Pakets zu tun. Bei der Erzeugung des Transforms hatten wir keine Probleme, obwohl sich bei der Postvalidierung die gleichen Warnungen und der gleiche Fehler wieder zeigten.
Wir nutzten das Repackager-Werkzeug für ein Capture unserer Firefox-Installation. Der Repackager gab uns zwei Optionen: die konventionelle Schnappschussmethode und eine Installationsmonitoring-Lösung. Wir wählten das Installationsmonitoring und hatten keine Schwierigkeiten damit. Das Monitoringprogramm entdeckte alle unsere Dateien, Verknüpfungen und Registrierungseinstellungen außer einer. Das fehlende Stück fand sich auf der Standard-Ausschlussliste, da es sich um einen Zeiger auf den Uninstaller der Anwendung handelte.
Zum Editieren und Verifizieren eines MSIs greift der Administrator zur Devstudio-Applikation. Beim Ausführen der neu erzeugten MSI-Datei mit dem Verifizierungswerkzeug zeigten sich ein Fehler und eine Warnung. Die MSI-Datei funktionierte aber trotzdem wie erwartet, als wir sie auf einer frischen Arbeitsstation installierten.
Mit Devstudio erzeugten wir auch ein MSI für unsere Custom-Anwendung. Devstudio enthält eine Reihe von Vorlagen, mit denen sich neue MSIs starten lassen. Einstellungen aus Visual-Basic- oder C#-Projekten sind einfach zu importieren. Im Test griffen wir zur Basisvorlage und ließen uns vom Devstudio-Projektassistenten durch die Erstellung des MSIs führen. Einzugeben waren lediglich einige Basisinformationen, beispielsweise der Name des Unternehmens, der Name der Anwendung, die gewünschten Zielplattformen und die zu erzeugenden Dateien, Verknüpfungen und Registrierungseinträge – einfache Sache.
Adminstudio enthält eine Conflictsolver-Applikation, die sich eine Sammlung von MSI-Paketen vornimmt, sie nach potenziellen Konflikten durchsucht und Ratschläge zu deren Lösung liefert. Wir führten unsere Firefox-Installation gegen die enthaltene Sammlung von Beispielanwendungen aus und fanden keine Fehler. Gefallen hat uns auch der Distributionsassistent, der dabei hilft, MSIs an Distributionssysteme zu liefern. Leider wurde Zenworks nicht unterstützt (soll aber im nächsten Release dabei sein), so dass wir dieses Feature nicht testen konnten.
Uns gefiel dieses Produkt, aber es bleibt ein wenig hinter Wise-Package-Studio zurück, das einfach zu benutzen ist. Andererseits ist der Preis von Adminstudio geringer.
Info
Inside MSI
Eine MSI-Datei enthält Datenbanktabellen, welche die jeweilige Anwendung beschreiben. In vielen Fällen enthält die MSI-Datei aber auch gleich die Softwaredateien. Das gibt Administratoren Flexibilität, beispielsweise mit großen Anwendungen, die nicht auf eine CD passen. MSI setzt sich zusammen aus drei Hauptteilen: Produkt, Features und Komponenten.
Das Produkt ist eine Sammlung von Features, die gemeinsam das zu installierende Softwareprogramm bilden. Endbenutzer können die Anwendungsfeatures, die sie installieren wollen, auswählen. Beispiele für Komponenten sind Registrierungseinstellungen und COM-Objekte. Anwendungen mit gemeinsamen Komponenten werden in ihren MSI-Dateien dieselbe Komponente haben.
Vor MSI behielten Referenzzähler in einer Registrierungseinstellung die Übersicht über gemeinsame Komponenten. Diese Zähler änderten sich beim Hinzufügen oder Entfernen einer gemeinsamen Komponente. Mit MSI wird für jedes Produkt, das eine gemeinsame Komponente verwendet, dem Referenzzähler der Komponente eine eindeutige Produkt-ID oder GUID (Global-Unique-Identifier) hinzugefügt. So sehen Administratoren genau, welche Anwendungen eine gemeinsame Komponente verwenden.
Der größte Vorteil von MSI ist die Standardisierung: MSI könnte proprietäre Installationsformate Vergangenheit werden lassen.
Hier sind einige weitere Vorteile:
- Der Windows-Installer-Service (WIS) führt Anwendungsinstallationen als Transaktionen aus. Das bedeutet, dass der Dienst hinzugefügte, ersetzte oder entfernte Dateien und Registrierungseinstellungen genau verfolgt. Kommt es während der Installation zu einem nicht behebbaren Fehler, erlaubt MSI es dem Administrator, den gesamten Prozess zurückzusetzen (Rollback), um zu vermeiden, dass das System mit nur halb installierten Komponenten nicht mehr funktioniert.
- Wird Active-Directory genutzt, kann der Administrator für MSI eine Gruppenrichtlinie erzeugen, um Endbenutzern die Installation von Anwendungen auf ihren Systemen zu erlauben, ohne ihnen gleichzeitig die Berechtigung zur Modifikation des Dateisystems oder der Registrierung zu geben. Die Anfrage wird für die eigentliche Installation an WIS weitergeleitet. Da das Paket beispielsweise über die Verbindung mit der AD-Gruppenrichtlinie vom Administrator abgesegnet ist, wird die Installation fortfahren.
- Das MSI-Format gestattet es Administratoren, durch die Erzeugung von Transforms Installationen einfach zu modifizieren. Ein MSI-Transform ist eine Datei (*.MST), die beschreibt, wie WIS das MSI-Paket installieren soll. Ein Transform beschreibt beispielsweise die zu installierenden Paketfeatures, den Installationsort und Antworten auf Benutzerinformationsfenster, die während Softwareinstallationen üblicherweise angezeigt werden. Statt ein Original-MSI-Paket zu modifizieren, sollten Administratoren MSI-Transforms erzeugen. So lassen sich unterschiedliche Transforms erzeugen, die alle dasselbe Basis-MSI-Paket verwenden.
- Softwareentwickler, die das MSI-Format wählen, können erweiterte MSI-Fähigkeiten nutzen, beispielsweise selbstheilende Anwendungen oder Feature-Installationen beim ersten Zugriff. Diese Features verlangen allerdings die Verwendung von MSI-Programmierschnittstellen. Administratoren sollten diese Funktionalität also nicht von Legacy-Anwendungen erwarten, die mit einem Repackager ins MSI-Format gebracht wurden.
NetSupport WinInstall MSI Packager Professional Edition
Wininstall geht weit über Software-Repackaging hinaus, denn es enthält ein vollständiges Desktop-Management-System. Das Produkt erlaubt die Distribution von Anwendungen auf Arbeitsstationen, die Verfolgung des Inventars und das Ausführen verschiedener Berichte. Das sind alles prima Features, die die anderen Produkte nicht besitzen, aber auch Features, die bei diesem Test keine Rolle spielten.
Wininstall gibt dem Administrator eine einzige Konsole, von der aus er alle administrativen Aufgaben durchführt. Die meisten lassen sich auch direkt mit dieser Konsole erledigen und nicht mit separaten Programmen, die lediglich über die Konsole gestartet werden. Die erwähnenswerte Ausnahme ist das Discovery-Werkzeug, das den Anwendungsschnappschuss durchführt. Der Nachteil der Wininstall-Konsole ist die Tatsache, dass die Schnittstelle nicht so aufpoliert ist wie die der anderen Produkte. Für die Untersuchung der Dateien eines MSI-Paketes beispielsweise bietet die Schnittstelle eine einfache mehrspaltige Windows-Liste, die alle Dateien und die Verzeichnisse, in denen diese Dateien installiert werden, zeigt. Wir bevorzugten die Baumansichten anderer Produkte. Wininstall enthält auch kein Smart-Monitoring-Werkzeug.
Eine Anwendungsinstallation wird mit dem Discover-Assistenten in ein MSI konvertiert. Dieser Assistent führt die konventionellen Prä- und Postschnappschüsse durch. Ein nützliches Feature ist, dass der Prä-Schnappschuss gespeichert und später erneut verwendet werden kann. Wird eine saubere Maschine beispielsweise mit einem Ghost-Image erzeugt, kann der Discover-Prozess einmalig ausgeführt und für die spätere Verwendung gespeichert werden. Der Administrator muss dann nicht wiederholt darauf warten, dass der Prä-Scan endlich fertig wird. Zwar kann Wininstall die Maschine wieder in ihren Ursprungszustand zurücksetzen, aber die meisten Administratoren werden sie wohl einfach reghosten.
Beim Durchführen unseres Firefox-Schnappschusses vergaß Wininstall, das Quick-Launch-Icon einzufangen. Aber beim Erzeugen einer gültigen MSI-Datei für die Firefox-Anwendung war Wininstall fehlerfrei. Wir erhielten zwar fünf Warnungen, aber die waren relativ unwichtig.
Wininstall führt zum Erzeugen eines Transforms keine simulierte Installation durch, sondern beobachtet die Modifikationen, die der Administrator am MSI-Paket vornimmt. Das Programm ändert das Paket selbst nicht, sondern erzeugt stattdessen die Transform-Datei. Verglichen mit anderen Paketen muss sich der Administrator beim Erzeugen eines Transforms ein bisschen mehr anstrengen, aber das Resultat ist das gleiche – eine funktionierende Transform-Datei.
Wininstall enthält Werkzeuge für MSI-Paket-Validierungen und Konfliktauflösungen. Das Programm kann Betriebssystem-Schnappschüsse in die Datenbank importieren und in die Suche nach möglichen Problemen mit einbeziehen. Wir importierten unser Basis-Betriebsystem und unsere Firefox-Anwendung und fanden keine Konflikte.
Insgesamt ist Wininstall ein gutes, preisgünstiges Repackaging-System. Die Benutzerschnittstelle sollte ein wenig aufpoliert werden. Wininstall könnte für Administratoren, die auch ein Desktop-Management-System suchen, die perfekte Wahl sein.
New Boundary Technology Prism Pack
Prism-Pack beschränkt sich nicht auf das Packaging beziehungsweise Repackaging von Software, sondern erlaubt auch die Distribution der erzeugten Pakete. Ein vollständiges Desktop-Management-System wie Wininstall ist Prism-Pack indes nicht. Im Gegensatz zu den anderen Testkandidaten stützt sich Prism-Pack nicht auf eine Datenbank. Die Stärke des Programms ist die schnelle und unkomplizierte Erzeugung verteilbarer Softwarepakete. Diese sind aber keine MSI-Pakete, sondern ein proprietäres Format. Um eine MSI-Datei zu erhalten, muss der Administrator nach der Paketerzeugung einen zusätzlichen Schritt ausführen und das Paket ins MSI-Format umwandeln. Pakete im Prism-Pack-Format lassen sich jederzeit in einem komfortablen Editor modifizieren, MSI-Dateien leider nicht. Prism-Pack ist auch nicht in der Lage, Transforms zu erzeugen. Zum Lieferumfang von Prism-Pack gehört eine Kopie von »InstallShield Developer and Tuner«, was die MSI-Unterstützung ein bisschen erweitert.
Die Erzeugung einer MSI-Datei für unsere Firefox-Anwendung bereitete keine Schwierigkeiten. Beim Start des Prism-Pack-Editors legte automatisch ein »Expert« genannter Assistent los, der einen Grund-Schnappschuss des Computers erzeugte. Wir installierten dann die Firefox-Anwendung und kehrten zum Assistenten zurück, um dem Paket einen Namen zu geben und es schließlich vom Assistenten erzeugen zu lassen. Dazu führte der Assistent einen weiteren Schnappschuss durch und erzeugte aus den Unterschieden zwischen den beiden Schnappschüssen das Prism-Pack-Paket. Am Ende bot er uns vier Optionen: Paket editieren, Anzeigen von Informationen über die Verteilung des Pakets, Erzeugen eines weiteren Pakets sowie Speichern der Grund-Abbildung für eine spätere Wiederverwendung. Wir wählten die erste Option und durften kurz darauf das Paket im Editor betrachten. Das Editor-Fenster ist halbiert: die linke Seite zeigt eine Baumstruktur mit Einträgen wie Registrierung, Windows und Anwendungsdaten, die rechte dient zur Anzeige oder Modifikation der in der Baumstruktur ausgewählten Komponenten – einfach und bequem.
Wie erwähnten bereits, dass die von Prism-Pack erzeugten Pakete zunächst keine MSI-Dateien sind. Um unser Firefox-Paket in eine MSI-Datei umzuwandeln, wählten wir im Menü einfach die entsprechende Option »Create Windows Installer File«. Das Programm forderte uns daraufhin auf, die umzuwandelnde Prism-Pack-Datei zu selektieren, einige Informationen (Autor, Hersteller, Schlüsselworte) einzugeben und den Namen und Speicherort für die neu erstellte MSI-Datei zu spezifizieren. Das Programm erledigte die Konvertierung in wenigen Sekunden und zeigte uns abschließend ein Fenster mit vier Warnungen, die wir allerdings ignorieren konnten. Die spätere Installation unserer Firefox-Anwendung mit der erzeugten MSI-Datei funktionierte problemlos und unter Berücksichtigung aller Komponenten.
Wer bei der Paketerzeugung auf die Hilfe des Assistenten verzichtet, kann genauer bestimmen, wie Prism-Pack Schnappschüsse erzeugt. So lässt sich beispielsweise einstellen, dass Prism-Pack Registrierungseinstellungen, die sich auf die Hardwarekonfiguration des Computers beziehen, nicht berücksichtigt. Das kann nützlich sein, wenn die Einstellungen später auf Computern mit unterschiedlichen Hardwarekonfigurationen installiert werden sollen. Beschränkt sich der Administrator auf Prism-Pack-Pakete, bietet ihm das Programm viele Einstellmöglichkeiten für die Dateieigenschaften, darunter die Auswahl der vom jeweiligen Paket unterstützen Betriebssysteme, Speicherplatzanforderungen, Installationsregeln, Nachrichten vor, während und nach der Paketinstallation und SMS-Integration. Prism-Pack enthält eine Conflict-Checker-Applikation, die Prism-Pack-Dateien auf Konflikte untersucht und Konfliktberichte erzeugt. Das Produkt erzeugt SMS-Paketdefinitionsdateien oder Managementinformationsdateien und vereinigt sich mit Zenworks.
Prism-Pack ist eine einfache, unkomplizierte Anwendung mit leicht benutzbarer Konsole. Als reines MSI-Repackaging-Programm ist das Produkt ein bisschen schwach, wer aber nur hin und wieder MSI-Dateien erzeugen möchte und kein Problem damit hat, Pakete in einem anderen Format zu verteilen und zu verwalten, der findet mit Prism-Pack vielleicht genau das Produkt, das er sucht.
Masai Solutions MaSaI Editor
Die beste Nachricht vorab: Masai-Editor ist ein kostenlos aus dem Internet ladbares MSI-Editor/Repackager-Werkzeug. Nun ist es oftmals ja so, dass Administratoren, die zu frei verfügbarer Software greifen, auf viele Features verzichten, die kommerzielle Software der gleichen Kategorie enthält – nicht so beim Masai-Editor. Er enthält eine ganze Menge brauchbarer Features, darunter eine einfache Schnittstelle mit Baumstruktur, MSI-Validierung, Fehlerberichte und einen guten Tabelleneditor. Auch die Features der Repackager-Komponente des Editors brauchen sich nicht hinter kommerzieller Software zu verstecken: Anpassbare Ausnahmelisten, eine benutzerfreundliche Ansicht der eingefangenen Informationen, Repackaging mit Hilfe von Schnappschüssen oder Monitoring, Transformerzeugung, Verwendung eines zuvor bereits ausgeführten Festplattenscans für neue Repackaging-Prozesse und die Möglichkeit, eingefangene Elemente vor der Erzeugung der MSI-Datei zu entfernen, sind nur einige Beispiele aus der umfangreichen Featureliste.
Masai-Editor bietet schon so ziemlich alles, was Administratoren für die Erzeugung oder Modifikation von MSI-Paketen benötigen, dennoch offeriert der Hersteller auch eine kommerzielle Version, die Masai-Packager heißt. Mit einem Preis von 250 Dollar ist dieses Paket immer noch ein Sonderangebot. Die erweiterte Funktionalität von Masai-Packager umfasst unter anderem das Repackaging auf Remote-Computern, zusätzliche Optionen für die Anpassung der Repackaging-Prozesse, eine Schnittstelle für die Zuweisung von Berechtigungen für Ordner, Dateien und Registrierungsschlüssel sowie die Möglichkeit, Merge-Module zu erzeugen.
Network Computing testete Masai-Editor Version 1.4. Nach dem Download aus dem Internet war die Anwendung in knapp einer Minute installiert und betriebsbereit. Die Benutzerschnittstelle des Programms ist einfach und fast intuitiv verwendbar. Das muss sie auch sein, denn offenbar gibt es keine Dokumentation zu diesem Produkt – jedenfalls konnten wir bis auf Release-Notes weder im heruntergeladenen Paket noch auf der Webseite des Herstellers eine Art Produktdokumentation entdecken. Dafür steht auf der Webseite aber ein umfangreiches Supportforum zur Verfügung.
Die Erzeugung einer MSI-Datei für unsere Firefox-Anwendung war im Grunde sehr einfach. Wir wählten im Menü »Repackage by Snapshot«, woraufhin eine Art Assistent startete, der uns zunächst zur Eingabe eines Namens für die neue MSI-Datei aufforderte. Anschließend präsentierte uns das Programm eine Dialogbox, in der wir eine ganze Reihe von Einstellungen für den Prä-Schnappschuss durchführen konnten, darunter in den Scan einzubeziehende Verzeichnisse und auszuschließende Dateien, Registrierungsschlüssel sowie Verzeichnisse. Nach einem Klick auf »Next« forderte uns das Programm auf, die Anwendung zu installieren und alle notwenigen Änderungen durchzuführen. Nach einem weiteren Klick auf »Next« folgte der Post-Schnappschuss. Am Ende erhielten wir vier Fehlermeldungen, die am unteren Fensterrand in einer Tabelle angezeigt wurden. Ein Doppelklick auf eine Fehlermeldung führt zum relevanten Eintrag in der Tabellen- oder Baumstrukturansicht der MSI-Datei. Dank diesem Feature konnten wir drei der vier Fehler bald finden und beheben, nur mit der letzten Fehlermeldung konnten wir rein gar nichts anfangen. Leider schien dieser Fehler die korrekte Installation der Firefox-Anwendung mit Hilfe der generierten MSI-Datei zu verhindern – ob es tatsächlich an diesem Fehler lag, können wir nicht sagen, denn während der Installation erhielten wir lediglich die sehr aussagekräftige Fehlermeldung »Falscher Parameter«. Neben der Option, MSI-Dateien mit Hilfe von Schnappschüssen zu erzeugen, bietet Masai-Editor die Option, auf Vorlagen zurückzugreifen.
Die Erzeugung von Transforms ist mit Masai-Editor recht einfach. Das Programm unterstützt dafür zwei Methoden: Erzeugung des Transforms, basierend auf einer MSI-Datei, und Erzeugung des Transforms aus den Unterschieden zwischen zwei MSI-Dateien. Während die erste Methode manuelle Eingaben erfordert, arbeitet die zweite automatisch, ist dafür aber wohl selten anwendbar.
Masai-Editor enthält einen Validation-Assistenten zur Überprüfung von MSI-Dateien. Leider wurde uns mangels Dokumentation nicht klar, wie dieses Werkzeug arbeitet und wogegen es die selektierte MSI-Datei prüft. Zum Suchen nach entsprechenden Informationen im Support-Forum fehlte uns die Zeit. Der gesamte Leistungsumfang des Produkts erschließt sich Administratoren, die mit MSI noch nicht auf Du und Du sind, sicher erst nach einer längeren Einarbeitungsphase, denn das Programm besitzt noch eine ganze Reihe zusätzlicher Features, beispielsweise Funktionen, die COM-Informationen aus Dateien ziehen, Registrierungstabellen in COM-Tabellen und COM-Tabellen in Registrierungstabellen konvertieren sowie eine XML-Export-Funktion.
CapaSystems ezMSI 3.6
EzMSI ist ein einfaches, schnörkelloses Programm zum Erzeugen von MSI-Paketen für Legacy-Anwendungen. Das Produkt beschränkt sich tatsächlich auf das reine Repackaging und bietet keinerlei weitere Optionen. Das bedeutet, dass Administratoren mit ezMSI auch keine Transforms erzeugen können.
Die Installation des Programms erledigten wir in rund 20 Sekunden. Beim Start des Programms öffnet sich nicht etwa eine mächtige Konsole mit viel Schnickschnack, der Benutzer wird vielmehr von einer einfachen Dialogbox in Empfang genommen, die ihm folgende Optionen bietet: Repackaging eines existierenden Schnappschusses, Erzeugen eines neuen MSI-Pakets, Editieren der ezMSI-Präferenzen und (zunächst ausgeblendet) Fortsetzen eines existierenden Prä-Schnappschusses. Hinter den ezMSI-Präferenzen verbirgt sich nicht mehr als die Konfiguration der Pfade zur Ablage der MSI-Pakete, CAB-Dateien und Source-Dateien.
Für unsere Firefox-Anwendung wählten wir die Option »Erzeugen eines neuen MSI-Pakets«. Dies führte uns zu einer weiteren Dialogbox, in der wir die vom Schnappschuss auszunehmenden Laufwerke, Ordner und Dateien selektierten. Zur Wahl einer auszuschließenden Komponente genügen zwei Mausklicks. In rund zehn Sekunden hatten wir zwei Laufwerke und rund 15 Ordner inklusive Subordner selektiert, was deutlich schneller war als beim Masai-Editor.
Ähnlich einfach gestaltet sich die Auswahl der vom Schnappschuss auszuschließenden Registrierungsschlüssel und -variablen. In der Registrierung etwas auszuschließen, ist zwar nicht unbedingt erforderlich, aber Administratoren, die sich mit der Registrierung gut auskennen, sollten es vielleicht trotzdem tun, denn die Untersuchung der Registrierung ist eine Aufgabe, die den Schnappschuss deutlich verlangsamt.
Ein Klick auf »Weiter« startet den Schnappschuss-Prozess, zu dem wir nur sagen können, dass er sich auf unseren Systemen mit Windows-Server-2003 beim Untersuchen der Registrierung sang- und klanglos verabschiedete. Wir müssen natürlich sagen, dass ein Computer mit diesem Betriebssystem wohl nur selten die Plattform für ein Repackaging bildet. Unter Windows-XP und Windows-2000 funktionierte alles wie vorgesehen. Ist der Prä-Schnappschuss beendet, fordert ezMSI den Benutzer zur Installation der Anwendung auf – wir installierten an dieser Stelle also Firefox. Bevor ezMSI dann den Post-Schnappschuss durchführt, erhält der Benutzer noch die Möglichkeit, manuell Anpassungen vorzunehmen. Ist schließlich auch der Post-Schnappschuss erledigt, fragt das Programm den Benutzer, ob er vielleicht den Inhalt des generierten Pakets editieren möchte. Beantwortet der Benutzer diese Frage positiv, starten nacheinander einfache und leicht benutzbare Editoren für die Registrierung, für Ini-Dateien, Dateien und Verknüpfungen. Diese Editoren sind auch später noch jederzeit ausführbar.
An dieser Stelle ist nun die Erzeugung des MSI-Pakets möglich. Der Benutzer hat dabei zwei zusätzliche Optionen: Erzeugen eines Advertisment-Shortcuts, über den die Benutzer später nach der Verteilung des Pakets die Installation der entsprechenden Anwendung starten können, und Erzeugen externer CAB-Dateien.
Die Erzeugung der MSI-Datei für unsere Firefox-Anwendung klappte auf Anhieb und ohne Fehler und Warnungen. Eine besondere Validierungsroutine für fertige MSI-Dateien gibt es nicht. Firefox ließ sich dann von uns über die MSI-Datei problemlos installieren.
Info
So testete Network Computing
Wir installierten die Software-Packager auf identischen Windows-2000-Professional-VMWare-Images und nutzten jedes der Produkte für die Erzeugung zweier MSI-Dateien und (wo möglich) eines Transforms für ein weiteres MSI-Paket. Für den Schnappschussprozess verwendeten wir zunächst die Standard-Registrierungs- und -Dateiausschlüsse, so wie sie die einzelnen Hersteller vorkonfiguriert hatten. Wir nutzen die folgenden Softwarepakete: eine Custom-Inhouse-Anwendung, Mozilla Firefox 0.8 und das Activestate-Perl-MSI 5.8.3.809.
Jede Repackaging-Applikation untersuchten wir darauf, wie leicht sich MSIs und Transforms erzeugen ließen. Wir überprüften auch, wie viele Informationen der Schnappschussprozess für die Firefox-Anwendung sammelte, und verglichen die MSIs miteinander, um festzustellen, ob eines der Produkte dem MSI-Paket zusätzliche Registrierungseinstellungen oder Dateien hinzugefügt hatte. Zwei der getesteten Programme besaßen einen Demo-Modus für die Konfliktlösung, so dass wir bei diesen Programmen die Konfliktlösung in Aktion erleben konnten.
Fazit
Wir vergeben unsere Auszeichnung »Referenz« an das Wise-Package-Studio. Uns gefiel die auf Aufgaben basierende Projektschnittstelle des Produkts sehr gut, und dem typischen Administrator wird die Benutzung des Programms leicht fallen. Durch seine Integrationsfähigkeit mit Distributionssystemen anderer Hersteller sticht das Produkt aus der Masse hervor. Auf dem Fuße folgen die Produkte von Installshield und Netsupport. Letzteres ist besonders für Administratoren interessant, die auch ein Desktop-Management-System benötigen. Wer auf der Suche nach einer sehr kostengünstigen Lösung ist, sollte sich den Masai-Editor aus dem Internet herunterladen und eine Weile damit herumexperimentieren. In diesem Produkt stecken einige interessante Features, allerdings funktionierte es im Test nicht so reibungslos wie die der Konkurrenz. Bei Prism-Pack ist die MSI-Erzeugung nur eine Randfunktion. In Sachen MSI-Management verlässt sich der Hersteller ansonsten auf Software von Installshield. Capasystems ezMSI schließlich ist für Anwender interessant, die nichts anderes wollen, als eine Legacy-Anwendung in ein MSI-Paket zu konvertieren – diese Aufgabe erledigt das Programm einwandfrei. [dj]