Dell senkt Prognosen
Der weltgrößte PC-Hersteller Dell sorgt erneut für Negativschlagzeilen. Nach einer Umsatz- und drastischen Gewinnwarnung mussten die Texaner zahlreiche Bilanzierungsfehler einräumen. Die Vorlage der Jahresbilanz 2007 wird verschoben.
In einer Pflichtmitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC teilte Dell am Mittwoch vergangener Woche voraussichtliche Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 mit, das am 2. Februar endete. Sowohl der vorläufige Umsatz als auch der vorhergesagte Gewinn liegen deutlich unter den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten. Der Konzern aus dem texanischen Round Rock erwartet nun Erlöse von zirka 57 Milliarden Dollar nach 55,9 Milliarden Dollar im Vorjahr. Analysten gingen bisher von einem Umsatz von 58,2 Milliarden Dollar aus. Noch schlechter sieht die Ertragsprognose aus: Der Nettogewinn werde voraussichtlich bei 2,6 Milliarden Dollar liegen – ein Viertel weniger als im Vorjahr. Den Gewinn je Aktie taxiert Dell auf 1,16 Dollar, Analysten hatten mit 1,19 Dollar je Aktie gerechnet.
Neben der deutlich eingetrübten Geschäftsentwicklung bei Dell, die im Gegensatz zu guten Abschlüssen des schärfsten Konkurrenten Hewlett-Packard steht, hat Firmengründer und CEO Michael Dell Ärger mit der US-Börsenaufsicht SEC. Wegen zahlreicher Bilanzierungsfehler prüft die SEC derzeit die Bücher von Dell. Der Jahresabschluss, der eigentlich am 3. April vorliegen sollte, werde auch nach einer Verlängerung der Abgabefrist um zwei Wochen nicht rechtzeitig erstellt werden können, da man die internen Untersuchungen noch nicht abschließen könne, teilte Dell mit. Das Unternehmen arbeite mit unabhängigen Prüfern zusammen, die feststellen sollen, ob wegen Bilanzierungsfehlern frühere Zahlen rückwirkend korrigiert werden müssen. Zudem untersuchen die Experten, ob es Schwächen beim Controlling gebe.