Der Channel soll Office 365 an den Kunden bringen
Microsoft gibt den Startschuss für sein Cloud-Angebot Office 365. Die Partner sollen in der Vermarktung der Lösung eine bedeutende Rolle spielen. Doch erstmals vertreibt der Software-Riese ein Produkt im großen Stil direkt. Für den Handel winken Beteiligungen am Umsatz der Kunden.

Weltweit gab Microsoft gestern den Startschuss für sein Cloud-Angebot Office 365. Mit den Cloud-basierten Services stellt Microsoft seine Businesslösungen ab sofort Unternehmen jeder Größe bereit, vom Selbstständigen bis zum börsennotierten, weltweit operierenden Großkonzern. Mit Office 365 greifen Unternehmen auf die aktuellen Versionen von Microsoft Office, Microsoft SharePoint Online, Microsoft Exchange Online und Microsoft Lync Online zu und sollen dabei von monatlich kalkulierbaren Kosten profitieren. Microsoft-Partner und Dienstleistungsanbieter weltweit werden Office 365 in ihre bestehenden Angebote einbinden und bereitstellen. Zu den Anbietern zählen unter anderem Bell Canada, British Telecom, Intuit, Telefonica, Telstra und Vodafone.
„Mit Office 365 legt die Cloud endgültig ihre Reifeprüfung ab: Moderne und stets aktuelle Online Services verhelfen Unternehmen zu mehr Effizienz und Produktivität durch eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit“, sagt Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung Microsoft Deutschland.
Der Channel soll bei der Vermarktung des Cloud-Angebots eine entscheidende Rolle spielen, um das Produkt in den Mittelstand zu bringen, betont Microsoft-CEO Steve Ballmer. „Wir wissen, dass wir unser globales Ecosystem von Systemintegratoren und Fachhändlern aktivieren müssen“, ist Ballmer überzeugt.
Für den Handel gibt es für Office 365 eine Provisionsvereinbarung: Partner sollen im ersten Jahr zu 12 Prozent und in den folgenden Jahren zu sechs Prozent am Umsatz des Kunden beteiligt werden. „Cloud Computing wird in diesem Jahr 25 Prozent zu unserem Umsatz beisteuern. Und Office 365 wird daran einen großen Anteil haben“, betont Dave Cutler vom US-Partner Slalom Consulting.
Doch Microsoft wird mit Office 365 erstmals ein Produkt im großen Stil direkt vermarkten – über eine eigene Website. Der Hersteller bemüht sich dementsprechend, die Vorbehalte seiner Partner abzubauen: "Wir generieren 95 Prozent unseres Umsatzes indirekt. Das wollen wir auch in der Cloud-Computing-Welt beibehalten“, betont Microsoft-Manager John Betz.