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Algorithmus für robusteres WLAN

Deutsche Forscher verbessern Wireless-LAN-Technik

Forscher an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben einen Algorithmus entwickelt, eine stabilere WLAN-Signalübertragung in Aussicht stellt. Die zulässige Rauschleistung kann nach Angaben der Fachleute im Vergleich zu herkömmlichen Techniken bei gleichbleibender Fehlerrate um den Faktor zehn erhöht werden.

Autor:Bernd Reder • 27.1.2009 • ca. 1:00 Min

Bei IEEE-802.11n-Access-Points, wie dem L310 von Lancom Systems, könnte mithilfe des Algorithmus der Uni Erlangen-Nürnberg die Signalübertragung verbessert werden.

Das Verfahren macht die Übertragung über ein Funknetz weniger anfällig für Störungen, etwa durch Geräte anderer WLAN-Nutzer. Allerdings arbeitet die Technik, die am Lehrstuhl für Mobilkommunikation der Friedrich-Alexander-Universität entwickelt wird, nur in Kombination mit einem Mimo-System (Multiple Input, Multiple-Output).

Dieses Verfahren übermittelt einen WLAN-Signalstrom mithilfe mehrerer Sende- und Empfangsantennen. Mimo kommt beispielsweise bei der High-Speed-Technik IEEE 802.11n zum Zuge, die Datenraten von mehreren 100 MBit/s ermöglicht.

Die deutschen Forscher haben in Zusammenarbeit mit Kollegen von der University of British Columbia in Vancouver (Kanada) an einer Optimierung der Mimo-Übertragung gearbeitet. »Wir haben die hohe Datenstabilität, die Mimo-Übertragungsverfahren mit Beamforming bietet, mit einem relativ einfachen Algorithmus erzielt", erklärt Dr. Wolfgang Gerstacker vom Lehrstuhl Mobilkommunikation.

Bei Beamforming werden die Sendesignale gezielt an den aktuellen Übertragungskanal angepasst. Das Signal wird dabei mit einer leichten zeitlichen Verzögerung gleichzeitig über mehrere Antennen ausgestrahlt. Die Folge ist eine Richtwirkung der Signalübertragung.

Der Algorithmus der Forscher der Uni Erlangen-Nürnberg komprimiert die Kanalzustandsinformationen, die zwischen einem WLAN-Sender und –Empfänger ausgetauscht werden. Das Komprimieren führt dazu, dass der Overhead der Kanalzustandsinformationen deutlich reduziert wird.

Das Verfahren soll nicht nur die Störanfälligkeit von WLAN-Übertragungen verringern, sondern auch die Reichweite erhöhen. Somit bietet sich der Einsatz der Technik aus Erlangen unter anderem dort an, wo viele WLAN-User vorhanden sind.

Der Algorithmus könnte in Form eines Software-Updates auf Mimo-WLAN-Systeme überspielt werden. Einen Partner, der zusammen mit den Forschern einen entsprechenden Feldversuch unternimmt, sucht die Universität allerdings noch.