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Übernahme steht vor Abschluss

Devil-Deal gerät ins Stocken

Eigentlich sollte die Übernahme von Devil durch den niederländischen Tulip-Konzern schon perfekt sein. Doch der Verkaufsprozess erwies sich komplexer als zunächst angenommen. Devil- Chef Karsten Hartmann kündigt trotzdem den baldigen Abschluss des Geschäfts an.

Autor:Samba Schulte • 2.11.2006 • ca. 1:15 Min

Der niederländische Tulip-Konzern wollte bereits im September die Mehrheit am Grossisten Devil übernehmen. Doch dieser Zeitplan erwies sich als zu optimistisch. Wortmann-Gründer Siegbert Wortmann, der im Rahmen der Übernahme seine Anteile am Distributionshaus abgeben würde, äußerte sich zuletzt auf Nachfrage von Computer Reseller News skeptisch: »Es sieht so aus, als ob der Verkauf ins Stocken geraten ist.« Wenn der Verkauf nicht zustande komme, würde man »weitermachen wie in der bisherigen Konstellation«. Doch Devil- Chef Karsten Hartmann, der im Rahmen des Geschäfts seinen Anteil von 50 Prozent am Unternehmen reduzieren will, versichert: »Ich gehe fest davon aus, dass das Geschäft in den nächsten Wochen abgeschlossen wird.« Auch der niederländische Tulip-Konzern bekräftigt mit der Veröffentlichung seiner Halbjahresergebnisse seine Übernahmeabsicht.

Als Grund für die Verzögerung führt Hartmann an, dass der Verkaufsprozess sich in juristischen und steuerlichen Fragen als komplexer erwies als zunächst angenommen. Die Tulip-Gruppe führte bei Bekanntgabe der Übernahmeabsicht Anfang August noch Gespräche mit Banken zur Finanzierung des Deals. Auch der Kaufpreis stand zu diesem Zeitpunkt laut Hartmann noch nicht fest. Das Devil-Management wollte zu diesem Zeitpunkt in jedem Fall noch Anteile am Unternehmen halten.

Überhaupt sollte sich nach Bekunden des Kaufinteressenten und der Devil-Leitung nichts an der Positionierung der Braunschweiger Firma ändern. »Wir werden mit demselben Management dasselbe Business machen wie bisher auch«, betonte der Devil- CEO damals.

Übernahme in den nächsten Wochen

Zeitdruck für den Abschluss der Akquisition besteht deshalb wohl nicht und Karsten Hartmann kommt auftretenden Spekulationen über ein Scheitern des spektakulären Deals nun zuvor: »Wir sind sehr weit in unseren Verhandlungen und ich bin fest überzeugt, dass wir die Übernahme schon in den nächsten Wochen abschließen können.« Siegbert Wortmann verhält sich abwartend: »Verkauft ist, wenn ich das Geld auf dem Konto habe.«