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Digitale Technologie frisst ihre Kinder

Digitale Technologie frisst ihre Kinder Das Dienen kommt im 21. Jahrhundert wieder in Mode.

Autor:Redaktion connect-professional • 3.2.2009 • ca. 1:05 Min

Ariane Rüdiger

Und zwar nicht nur bei staatenlosen Einwanderern, die im Süden die Küsten Europas fluten und anschließend mit viel Glück als Spüler in der Gastronomie wirken. Auch für die stolzen Hersteller von Servern, Mainframes und anderem Equipment ist die Zeit üppiger Produktverkäufe mit Traummargen endgültig vorbei. Die Zukunft gehört der Dienst­leistung. Denn die digitale Technologie frisst via Virtuali­sierung in einem finalen Konsolidierungsschritt ihre Kinder. In Zukunft drängen sich die einstmals luxuriös auf separater Hardware hausenden Anwendungen mietskasernenartig auf einem einzigen Server. Wer deshalb nur einen statt zwanzig Server verkaufen kann, muss dem finalen Verkaufsakt wenigstens reichlich Beratung voranschalten, um das zahlreiche Per­sonal profitabel auszulasten. Also mühen sich die IT-Gi­ganten um die Transformation zum IT-Butler, der durch das Servieren kostengünstiger Produkt- und Service-Menüs ­langfristig überlebt. Für so manchen Mit­arbeiter dieser ­Firmen ist das heute noch eine schwer verdauliche neue Philosophie. IBM hat die Kurve bereits gekriegt – der Umsatz stammt mehrheitlich aus dem Servicegeschäft. HP, in den letzten Jahren niemals müde zu kon­statieren, man werde den ­Service vor allen Dingen durch externe Partner erbringen lassen, hat in­zwischen EDS gekauft. Dell schließlich forciert Dienstleistungen für das etwas kleinere Portemonnaie: Nicht maßgeschneidert, sondern von der Stange, damit es nicht so teuer wird und der umworbene Mittelstand auf die Angebote ­eingeht. Ob der das tut, steht in den Sternen. Schließlich gelten Mittelständler als knickrig – ­Butler, für was auch immer, beschäftigen nur die wenigsten.