Distis frieren Zusammenarbeit mit Medion ein
Medions Vorstoß in den Channel ist gescheitert. Api und Actebis Peacock haben die vor ein-einhalb Jahren gestartete Zusammenarbeit mehr oder minder beendet. Auch das Geschäft mit den Retailern schwächelt, wie die aktuelle Halbjahresbilanz zeigt.
Medion bekommt den Konjunktureinbruch und die nachlassende Kaufkraft zu spüren. Der Elektronikriese musste im ersten Halbjahr 2009 einen Umsatzrück-gang um fast 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 594 Millionen Euro hinnehmen. Der Umsatzrückgang resultiert ausschließlich aus dem Projekt- geschäft. Dazu zählt Medion alle Geschäfte mit den international aufgestellten großen Handelsketten aus den Produktgruppen PC/Multimedia und Unterhaltungselektronik. Dagegen konnte das Direktgeschäft – endkundenbezogene Dienstleistungen sowie digitale und direkte Vertriebsaktivitäten – sogar noch zulegen. Diesen Bereich will der Hersteller deshalb auch ausbauen. Offensichtlich schwächelt Medion nicht nur im Retail-Kanal, auch die vor eineinhalb Jahren gestartete Zusammenarbeit mit der Distribution hat sich alles andere als erfolgreich entwickelt. Api erklärte auf Nachfrage von Computer Reseller News, der Dis-tributor führe derzeit keine aktive Geschäftsbeziehung mit der Medion AG. Der Distributionsvertrag zwischen den Unternehmen sei jedoch nicht aufgelöst, sodass die Geschäftsbeziehungen jederzeit wieder aufgenommen werden könnten. Actebis Peacock hat nach eigenen Angaben 2009 in Deutschland überhaupt keine Umsätze mit Medion mehr verbucht. Der Broadliner hatte im vergangenen Jahr begonnen, die Navigationsproduke von Medion zu verkaufen. 2008 wären in der Actebis Peacock-Gruppe noch Umsätze mit Medion generiert worden, so der Distributor.
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben dem Elektroanbieter aber vor allem auf den Auslandsmärkten das Geschäft verhagelt. In Deutschland machte sich die Konsumflaute bisher noch kaum bemerkbar. Während die Umsätze auf dem Heimatmarkt nur leicht, von 472,9 Millionen Euro auf 459 Millionen Euro zurückgingen, brachen die Auslandsumsätze im hohen zweistelligen Bereich ein. Im ersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete Medion im Ausland noch rund 250 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2009 gerade mal noch 135 Millionen Euro.