DSL-Pokerspiel geht weiter
Während die Freenet AG weiterhin Debitel übernehmen will, haben United Internet und Drillisch angekündigt, die Verhandlungen zum Kauf von Freenet wieder aufzunehmen.

Die Übernahmeschlacht unter den DSL- und Mobilfunkprovidern geht in die nächste Runde: Während Freenet vor einer Woche noch lautstark die geplante Übernahme von Debitel verkündete, teilten jetzt United Internet und Drillisch mit, die Kaufverhandlungen mit der Freenet AG wieder aufgenommen zu haben. »Nach wie vor ist die United Internet AG am Erwerb des Internet/Festnetzgeschäfts und die Drillisch AG am Erwerb des Mobilfunkgeschäfts der Freenet AG interessiert«, teilten die beiden potenziellen Käufer mit. Demnach ist es weiterhin vollkommen offen, ob Freenet durch die Übernahme der weitaus größeren Debitel zum »Super-Provider« aufsteigt, oder ob das Unternehmen durch eine Integration in die United Internet AG und die Drillisch AG vor der Zerschlagung steht.
United Internet und Drillisch kündigten an, die Verhandlungen mit Freenet zügig zu führen und möglichst innerhalb von zwei Monaten abzuschließen. Freenet werde dadurch im Rahmen der derzeitigen Konsolidierungsphase im TK-Bereich eine Alternative zu einem möglichen Erwerb der Debitel AG eröffnet. Mitbewerber bezeichnen gegenüber CRN die angekündigte Übernahme von Debitel als suspekt: »Wer sich mitten in Übernahmeverhandlungen befindet, teilt so etwas nicht der Öffentlichkeit mit«.
Die in Montabaur ansässige United Internet AG (Marken: 1&1, GMX, Web.de) plant derweil eine 50-Prozent-Beteiligung am Videoportal »Maxdome« der ProSiebenSat.1-Gruppe. ProSiebenSat.1 und United Internet kooperieren zwar bereits seit der Gründung von Maxdome im Jahr 2006, das Portal gehörte jedoch bisher ausschließlich dem Fernsehkonzern.
Diskutieren Sie dieses Thema im CRN-Forum !