Zum Inhalt springen

Engagement im Enterprise-Markt

Engagement im Enterprise-Markt Mit neuen Produkten und Vertriebsstrategien will Alcatel-Lucent seine Position bei Unternehmenskunden festigen. Trotz miserabler Zahlen für das Jahr 2007 verbreitet das Management Optimismus.

Autor:Redaktion connect-professional • 4.4.2008 • ca. 1:45 Min

Mit der Plattform BiCS will Alcatel-Lucent den Mittelstand erobern.
Mit der Plattform BiCS will Alcatel-Lucent den Mittelstand erobern.

Der Merger Alcatel-Lucent (im Folgenden: ALU) war bisher finanziell wenig erfolgreich: 2007 schrumpfte der Umsatz währungsbereinigt um 2,5 Prozent auf 17,79 Milliarden Euro. Das Ergebnis lag bei minus 3,78 Milliarden Euro, verursacht vor allem durch Wertberichtigungen im Bereich innovativer Netz­werk­infrastrukturen für Provider. Immerhin wuchs der Umsatz im vierten Quartal 2007 um rund 18 ­Prozent. Trotzdem ist Alcatel optimistisch: So entstanden neue Partnerschaften, etwa mit NEC oder T-Systems. Angekurbelt wird derzeit das Geschäft mit Kunden aus vertikalen Märkten und dem Mittelstand. »Die Enterprise-Märkte sind eine Schlüsselkomponente unserer Strategie«, betonte ALU-CEO Pat Russo anlässlich des jährlichen Kundenkongresses in Paris. Im vergangenen Jahr legte der Umsatz von ALU im Enterprise-Segment um neun Prozent zu.

Mit Sicherheit zu mehr Umsatz Bisher glänzte der Anbieter hier vor allem mit den Contact-Center-Lösungen seiner Tochter Genesys. Nun will ALU das gesamte Business-Portfolio deutlich aufwerten. Tom Burns, Chief Operating Officer: »Wir konzentrieren uns auf Sicherheits- und Mobility-Lösungen sowie auf Bildungswesen, Finanzen, Verwaltung, Gesundheit und Hotellerie.« Neu im Portfolio sind Produkte explizit für den Mittelstand. Ein Beispiel ist BiCS (Business Communication Solution). Auf dem Standard-IBM-Rackserver laufen fertig vorkonfiguriert modular anschaltbare Kommunikationsanwendungen für Unternehmen zwischen 100 und 1000 Mitarbeitern: Die IP-Telefonielösung OmniPCX Enterprise (OXE), das Contact Center OmniTouch, die UC-Lösung My Instant Communicator, Managementsoftware und Schnittstellen für Third-Party-Lösungen. »Wir adressieren Firmen, die nicht alle Anwendungen separat aufsetzen und für sie Server betreiben wollen«; erklärt Hanzian Massod, die für den europaweiten Vertrieb des Produkts zuständig ist. T-Systems setzt ab sofort BiCS als Plattform für entsprechende Service-Angebote an Mittelstandskunden ein. Für die Zweigstellenintegration bietet ALU die Service-Gateways der Serie OmniAccess 7xx an, die auf Lösungen von NetD basieren. Das Unternehmen wurde von ALU im Mai 2007 übernommen. Auf den Gateways laufen Applikationen wie Firewall, IDS Antivirus und VPN, LAN-Switching, WAN-Routing und VoIP, für die man sonst mehrere Hardwareplattformen braucht. Weiter verspricht ALU für 2008 einen Mittelstands- und einen industrietauglichen Switch, SIP-Telefone und telefonietaugliche 802.11n-APs. Für Laptop-Sicherheit sorgt die Lösung Laptop Guardian, die verlorene Laptops aufspürt und darauf liegende Daten unzugänglich macht. »Nach einem Jahr der Restrukturierung haben wir jetzt die Basis für Wachstum geschaffen«, sagt CEO Pat Russo. Das zu glauben, erfordert Vertrauen. Denn, so Russo, in der Meldung zur Bilanz 2007, im ersten Quartal 2008 werde wegen saisonaler Einflüsse unter dem Strich noch einmal ein Minus stehen.