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Voice over IP

Ericsson trennt sich von VoIP-TK-Anlagen

Ab April, so die Planung, werden die 630 Mitarbeiter der Sparte VoIP-Telefonanlagen von Ericsson einen neuen Arbeitgeber haben: Aastra Technologies.

Autor:Bernd Reder • 18.2.2008 • ca. 1:00 Min

Setzt auf Konsolidierung: Carl Henric Svanberg, CEO und Präsident von Ericsson.

Ericsson verkauft den Bereich Enterprise-PBX-Lösungen für rund 650 Millionen Schwedische Kronen (umgerechnet rund 69,9 Millionen Euro) an die kanadische Firma Aastra Technologies. Die Sparte bietet Telefonanlagen, Endgeräte und die dazu gehörigen Services an. Laut Ericsson erzielte der Bereich im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 3 Milliarden Kronen (circa 323 Millionen Euro).

Als Begründung für den Verkauf führte Ericsson an, der Schwerpunkt der Aktivitäten des Konzerns liege nun einmal auf Systemen für Service-Provider und Telekommunikationsfirmen, weniger im Enterprise-Segment.

Zuletzt zeigte Ericsson vor allem auf dem Mobilfunk-Sektor rege Aktivitäten. So ist das Unternehmen führend bei der Entwicklung des UMTS-Nachfolgers Long Term Evolution (LTE), der Datenraten von bis zu 300 MBit/s beim Herunterladen von Informationen ermöglichen soll.

Ein Grund für den Verkauf dürfte sein, dass sich Ericsson nach einem problematischen Geschäftsjahr 2007 auf sein Kerngeschäft fokussiert. Wie bereits berichtet, will Ericsson 4000 Stellen streichen. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz zwar um 4 Prozent auf rund umgerechnet rund 19,9 Milliarden Euro. Der Gewinn sank jedoch um 17 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

Aastra: Spezialisiert auf VoIP und Unified Communications

Aastra bietet eine umfassende Palette von IP-gestützten Kommunikationsprodukten an. Dazu gehören die PBXes der Nexspan-Reihe oder die Carrier-Grade-Systeme der Serie Clearspan.

Ericsson wiederum gibt durch den Verkauf seiner VoIP-Enterprise-Sparte die TK-Anlagen der MX-One-Line und den Enterprise Multimedia Server an Aastra ab, außerdem die VoIP-Telefone »Dialog 5000«.