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Esys erweitert Geschäftsbereiche

Esys erweitert Geschäftsbereiche. Der in Asien ansässige Distributor Esys will mit seiner Eigenmarke jetzt auch den europäischen Consumer-Markt erobern. Aber auch das Geschäft der auf Festplatten spezialisierten Distributionstochter Esys Germany soll ausgebaut werden: Künftig will das Unternehmen aus Wesseling verstärkt auch Speicher, Prozessoren oder Opticals vertreiben.

Autor:Michaela Wurm • 24.3.2006 • ca. 2:10 Min

Esys erweitert Geschäftsbereiche

Esys einer der weltweit größten Hardware-Distibutoren, hat vor einigen Jahren selbst mit der Herstellung von PCs begonnen. Das Portfolio ist relativ klein und übersichtlich. »Wir fertigen keine große Produktrange«, betont Ashish Kapahi, Director Epc Business Group, Europe. Im vergangenen Jahr startete Esys mit eigenen PCs und Notebooks über Handelsketten in Großbritannien. Dieses Jahr will das Unternehmen die IT-Produkte auch nach Deutschland bringen und damit vermutlich eine weitere Runde im Preiskampf eröffnen. Preisschlager in Großbritannien, wo Esys unter anderem über Wal Mart verkauft, war ein Einsteiger-Notebook für rund 430 Euro.
  Ein-Euro PCs für Carrier?
Dieser Erfolg soll jetzt in Westeuropa wiederholt werden. Denn hier wie auch in den USA sieht der Distributor und Hersteller noch Wachstumspotenzial. Für den Deutschland-Start sucht Esys weder Fachhändler, noch Retailer. Die Billigstprodukte sollen hierzulande über Food-Discounter und Supermärkte abgesetzt werden. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Carrier, die beispielsweise einen ein Euro-PC mit einem mehrjährigen Breitband-Vertrag bundlen könnten. »Wir adressieren ausschließlich den Massenmarkt«, so Kapahi. Und das geht nur über den Preis. Den bisher billigsten PC hat Esys laut Kapahi für Lateinamerika produziert: Verkaufspreis 199 Dollar. »Wir können eine PC für fünf Dollar fertigen, in Deutschland geht das nicht unter 15 Dollar«, erklärt Kapahi. Ausschlaggebend dafür sind nicht nur billige Arbeitskräfte: »Als weltweiter Distributor können wir Komponenten in großen Mengen günstig einkaufen, außerdem haben wir weltweit riesige Lagerkapazitäten.« Denn die Geräte werden nicht nur an Standorten gefertigt, die man mit Billigstproduktion in Verbindung bringt. Die Fabriken sind in Singapur, Indien, Dubai und Kalifornien. Während Notebooks inzwischen weltweit die Verkaufszahlen von PCs toppen, sieht man bei Esys noch jede Menge Wachstumspotenzial im Markt für Desktop-PCs. Ein Rechner für 199 Euro würde auch in Westeuropa noch jede Menge Kunden finden und Zielgruppen ansprechen, die bisher noch gar nicht mit dem Gedanken gespielt hätten, überhaupt einen Computer anzuschaffen, meint Kapahi. Aber auch mit den mobilen Rechnern dürfte Esys in Deutschland Unruhe in den Markt bringen. Ein Notebook für einen Verkaufspreis von rund 550 Euro sei laut Kapahi möglich.

In Deutschland »der« Festplattendistributor
In Deutschland ist Esys als Komponentendistributor tätig. Marc Coplin ist der Managing Director von Esys Germany mit Sitz in Wesseling. Stolz verweist der Deutschland-Chef im CRN-Gespräch auf die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres: Das Unternehmen mit 20 Mitarbeitern hat 2005 laut Coplin rund 90 Millionen Euro umgesetzt. Etwa 1,7 Millionen Festplatten hat Esys hierzulande verkauft. »Ein Beleg dafür, dass wir uns in Deutschland als der führende Festplattenspezialist etabliert haben«, sagt Coplin. Kundenseitig liegt der Schwerpunkt auf Integratoren und Subdistributoren. »Wir sind vor allem für Kunden interessant, die große Volumen einkaufen wollen«. Coplin möchte das starke Festplattenangebot künftig auch um andere Produktbereiche verstärken: Speicher, Prozessoren oder Opticals seien interessant. Zwar habe man in allen Komponenten-Bereichen mit sinkenden Preisen zu kämpfen, doch erwartet Coplin künftig zusätzliches Wachstum im Notebook-Bereich und vor allem bei Consumer Electronics. »Neue Kundenschichten eröffnen sich uns in diesem Bereich, die Einsatzbereiche für Komponenten werden breiter«.