Zum Inhalt springen
IT-Firmen: AMD / Global Foundries

Ex-AMD-Chef Hector Ruiz stolpert über Insider-Skandal

Das unrühmliche Ende einer Karriere: Hector Ruiz, lange Jahre Chef des Chipherstellers AMD und zuletzt Chairman des Halbleiter-Spezialisten Global Foundries, verläßt die Firma. Er steht im Verdacht des Insider-Handels.

Autor:Bernd Reder • 3.11.2009 • ca. 0:55 Min

Unrühmlicher Abgang: Hector Ruiz,Noch-Chairman von Global Foun-dries.

Am 4. Januar kommenden Jahres räumt Hector Ruiz offiziell seinen Stuhl bei Global Foundries, einem Spin-off von AMD. Der Manager soll Informationen über die Abspaltung der Chip-Fabrikation von AMD vorab einer Analystin zugespielt haben.

Diese Daten gelangten in die Hände der Hedge-Fonds Galleon Group und New Castle Group. Beide Firmen kauften daraufhin Aktien von AMD. Nach Bekanntgabe der Trennung von der Chip-Fabrikation stiegen die Anteilsscheine von AMD und bescherten den Investoren einen Geldregen.

Der Skandal um Global Foundries war Teil eines groß angelegten Insider-Handels. In diesen sind auch Manager von IBM, Intel und McKinsey verstrickt. Durch illegale Transaktionen mit Aktien von AMD, IBM, Sun, Akamai und Clearwire sollen Galleon und New Castle rund 20 Millionen Dollar verdient haben.

Urgestein der Chip-Branche geht

Hector Ruiz lässt seine Funktionen als Chairman von Global Foundries mit sofortiger Wirkung ruhen. Bis ein Nachfolger gefunden wurde, übernimmt Lanny Ross, Mitglied des Aufsichtsrats der Firma, die Position.

Mit Ruiz verlässt einer der bekanntesten und angesehensten Manager die Chip-Branche. Er war unter anderem für Motorola und Texas Instruments tätig. AMD entwickelte sich unter seiner Führung zu einem ernsthaften Gegenspieler von Branchenprimus Intel.

Allerdings waren Fehleinschätzungen von Ruiz auch dafür verantwortlich, dass AMD seinen technologischen Vorsprung gegenüber Intel, den das Unternehmen eine Zeit lang hatte, wieder verspielte.