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Herausforderung für den Channel

Fehlende Standards bei Notebook-Komponenten

Das Assemblieren von Rechnern steht im Channel nach wie vor hoch im Kurs. Bei Notebook-Komponenten bereitet die fehlende Standardisierung den B-Brands jedoch erhebliche Probleme.

Autor:Joachim Gartz • 17.7.2009 • ca. 1:20 Min

Intel-Channel-Chef Christian Ganz (rechts) im Gespräch mit CRN/digital living-Redakteur Joachim Gartz: »Der Channel muss bei der Notebook-Assemblierung flexibler agieren«

Notebooks spielen aufgrund des geringen Standardisierungsgrades und der langen Lieferketten der Komponenten bisher eine eher untergeordnete Rolle im System-Builder-Channel. Nur jeder zehnte IT-Händler assembliert auch Notebooks. Der CPU-Branchenprimus Intel hat zwar mit seiner »Common-Building-Block«-Programm eine Initiative ins Leben gerufen, um die Standardisierung von Notebook-Komponenten voranzutreiben. Doch das Programm hat bei den großen asiatischen ODMs nicht die erhoffte Resonanz gefunden und wird von Intel nun nicht mehr aktiv unterstützt.

Trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten mit denen kleinere Unternehmen bei der individuellen Fertigung von Notebooks konfrontiert sind, muss sich der Channel laut Intel Channel-Chef Christian Ganz, dieser Herausforderung jedoch unbedingt stellen: »Um in diesem schwierigen aber zukunftsträchtigen Marktsegment zu überleben, sollten sich einzelne B-Brands zu größeren Einkaufsverbünden zusammenschließen«, empfiehlt Ganz. Seit Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise sei zudem die Gesprächsbereitschaft der asiatischen Komponentenhersteller gegenüber den B-Brands erheblich größer: »Seit der Wirtschaftskrise muss nicht jeder B-Brand-Deal automatisch zu klein sein«, betont Ganz gegenüber digital living.

PCs werden unaufhaltsam von Notebooks verdrängt

Die zunehmende Substitution von Desktop-Rechnern durch Notebooks belegen auch aktuelle Zahlen der Marktforscher von IDC: Bereits seit Sommer 2008 geht es auf dem deutschen IT-Markt rapide abwärts. Die Ausgaben für Hardware sollen in 2009 um bis zu 30 Prozent zurückgehen. Laut iSuppli wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres so wenig Rechner verkauft wie noch nie zuvor. Trotz dieser Hiobsbotschaften für die IT-Branche stieg den Analysten von Gartner zufolge der Absatz von Rechnern im ersten Quartal 2009 um 4,5 Prozent. Der Haken: Deutliches Wachstum verzeichnet nur das Notebook-Segment, das Desktop-PC-Geschäft ist dagegen im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent rückläufig. Auch wenn die Prognosen der Marktforscher für 2010 etwas günstiger ausfallen – laut Gartner soll der PC-Absatz in 2010 wieder um zehn Prozent zulegen –, besteht für die Zukunft bei Brancheninsidern allgemeine Enigkeit darüber, dass die Verdrängung von Desktop-Rechnern durch Notebooks mit ungebremster Kraft weitergehen wird.