Freenet auf der Suche nach der Brand-Strategie
Durch die Übernahme von Debitel ist Freenet zum drittgrößten Anbieter im deutschen Mobilfunkmarkt nach T-Mobile und Vodafone aufgestiegen. Aber der TK-Riese bastelt noch an einer übergreifenden Markenstrategie und der Positionierung der zugekauften Brands.
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- Was wird aus Freenet?
Mit inzwischen über 1.000 Outlets liegt die Freenet AG hinter den beiden großen Netzbetreibern aber deutlich vor O2 und EPlus. Fast 500 Shops der Handelskette Dug Telecom wurden im Paket mit Debitel erworben. Freenet/ Mobilcom betreibt rund 300 Shops, davon 70 Prozent im Franchise- Modell, erklärt Christoph Preuß, Bereichsleiter Shop-Vertrieb Freenet/Mobilcom bei der Eröffnung des 500. Dug-Shops in München. Dazu kommen noch Shop-in-Shop-Systeme in Karstadt-, Kaufhof- und Hertie-Kaufhäusern sowie 66 T-Punkte, die Debitel für die Deutsche Telekom betreibt. »Wir sehen uns klar als die Nummer drei im Markt, die drittgrößte TK-Plattform nach den beiden großen Netzbetreibern «, betont Preuß.
Mit seinen über 1.000 Shops liegt der TK-Riese auch mit deutlichem Abstand vor seinem wichtigsten Retail-Konkurrenten, der Ladenkette The Phone House, die es gerade mal auf rund 210 Stores im Eigen- und Franchise-Betrieb bringt. »Eine komfortable Position, die nicht zu Wachstum um jeden Preis zwinge«, freut sich Hubert Kluske, Geschäftsführer Retail Dug: »Rund 1.500 relevante Geschäftslagen gibt es in Deutschland. Es ist nicht nötig, dass wir alle besetzen. Wir müssen also jetzt nicht unbedingt noch 500 Shops eröffnen.« Wachsen soll Dug zwar, aber nicht unbedingt aus eigener Kraft. Kluske würde die Shopkette gerne mit Lizenznehmern erweitern, von denen es bereits 30 gibt.
Als Wettbewerbsvorteil sieht Kluske das Netzbetreiber-unabhängige Produktportfolio, das Dug zu einem »Douglas für Handys«, mache. Noch liegt der Schwerpunkt auf Handys und Mobilfunkverträgen. Außerdem werden die Festnetzprodukte von Freenet mit angeboten. Kluske möchte das Sortiment aber gerne erweitern. Vor allem Netbooks würde er gerne bereits im Weihnachtsgeschäft mit anbieten. Mutterkonzern Freenet ist da schon einen Schritt weiter und bietet in seinen Filialen das »Medion Akoya Mini« zusammen mit einem Datentarif für 149 Euro an. Und das sei erst der Anfang, verspricht Preuß. Mit Hilfe von Produkten, wie Blackberry oder dem Windows mobile Smartphone HTC Touch, würden Datentarife bereits 40 Prozent zum Geschäft beitragen: »Wir verkaufen zunehmend über die Hardware. Tarife und Netzbetreiber sind sekundär «. Preuß ist deshalb überzeugt: »Der Anteil der IT-Produkte wird auch in TK-Shops zunehmen. « Normale Notebooks hätten sich als weniger geeignet erwiesen, weil die Händler keine große Auswahl auf Lager legen können. Wir brauchen aber vor allem kleinteilige, lifestylige Produkte, so Preuß. »Netbooks sind ideale Produkte und zudem in einer Preis-Range, welche die Händler gut abdecken können. Das kennt er von den Handys. Dieses Produktsegment wird 2009 ein ganz großes Thema.«