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Geben und Nehmen

MFU für gehobene Ansprüche – Das Xerox Workcentre 4150 integriert Kopierer, Scanner in einem Gerät. Im Test muss die Maschine zeigen, ob sie für größere Arbeitsgruppen taugt.

Autor:Andreas Stolzenberger • 12.9.2007 • ca. 2:25 Min

Auch wenn Multifunktionsgeräte (MFUs) unglaublich praktisch sind, trifft man sie in größeren Netzwerken eher selten an. Hier stehen noch immer der Kopierer und der Netzwerkdrucker als getrennte Geräte herum. Viele frühere Ansätze für professionelle MFUs entpuppten sich als lose Kopplung von Scanner und LAN-Laser-Laserdrucker und waren den Anwendern einfach zu langsam. Mit dem Workcentre 4150 versucht Xerox den anderen Weg und macht einen Kopierer netzwerkfähig.

Das Testgerät erreicht die Real-World Labs Poing mit einer üppigen Hardwareausstattung. Zur Baisiskonfiguration des 43-PPM-Druckers liefert Xerox drei zusätzliche 500-Blatt-Papierfächer und einen Finisher mit integriertem Hefter. Dafür kann die Maschine anfangs nicht Scannen. Diese Funktion gehört nicht zur Grundausstattung und erfordert einen zusätzlichen Schlüssel. Den kann der Anwender jedoch auch nachträglich erwerben und damit die gesperrten Dienste freischalten.

Auf den ersten Blick stellt sich das Workcentre als Kopierer dar. Das Bedienungsfeld präsentiert die üblichen Optionen. Sowohl der Scanner, als auch der Drucker beherrschen Duplex, so dass sich beidseitig bedruckte Vorlagen auch originalgetreu kopieren lassen.

Die Ethernet-Schnittstelle bringt den 4150 als Drucker ins LAN. Das Web-Interface wartet mit den üblichen Einstellungen für Protokolle auf. Client-PCs können PCL-6- oder PS-3-Datenströme über LDR, IPP oder eins der veralteten Netware, Apple- oder Netbios-Protokolle an das Workcentre senden. Das Web-Interface gibt dem Verwalter Zugang zu den Geräteeinstellungen. Die Windows-Druckertreiber integrieren ein Sicherheitsfeature. Jeder Anwender kann seinen Druck als »gesichert« markieren und mit einem numerischen Passwort versehen. Der 4150 hält den Ausdruck dann so lange zurück, bis der Benutzer sich am Gerät mit der Nummer verifiziert.

Die Setup-Dialoge führen die Scanner-Optionen auf. Hier lassen sich FTP- HTTP- oder SMB-Ziele für die Ablage der Scan-Dateien festlegen. Verschiedene Profile steuern die Scan-Einstellungen. Dazu gehören die Auflösung, Farb- oder Schwarzweißscan, Duplex und das Ablageziel auf dem Dateiserver. Neben Dateiressourcen kann der Verwalter auch ein Adressbuch mit Mail-Konten anlegen, so dass der Scanner die Dokumente per SMTP versendet. Die eingelesenen Seiten hängen der Mail als PDF, Multipage-TIFF oder JPG an. Die Maschine verwaltet wahlweise ein lokales Adressbuch oder nutzt ein LDAP-Verzeichnis. Für Windows-Anwender offeriert Xerox einen Twai- oder WIA-Treiber für den Scanner. Allerdings steuert dieser Treiber das Gerät nicht direkt wie bei einem lokal angebundenen Scanner. Vielmehr greift der Treiber auf ein in der Maschine festgelgtes Profil zu. Der Anwender scannt das Dokument also zuerst am Workcentre ein und ruft diesen Scan später über den Twain- oder WIA-Treiber ab.

Im Test erledigt der Xerox 4150 die einfachen Kopier- und Druckaufgaben wie erwartet vorbildlich. Das Workcentre arbeitet schnell und liefert saubere Ausdrucke. Auch Scanaufträge in Schwarzweiß erledigt das MFU sehr gut. Farbscans dauern ein wenig länger. Die Auflösung von 300 dpi reicht für simple Dokumente, jedoch nicht für hochauflösende Fotos. Ungewohnt stellen sich die Setup-Dialoge dar. Xerox verpackt die Optionen in ungewohnte Dialoge, verteilt einzelne Funktionen über mehrere Menüs und nutzt teils sehr seltsame deutsche Begriffe. Aus »Edit« wird beispielsweise »Überlagerung bearbeiten«, was nicht einmal komplett in den dafür vorgesehenen Button paßt. Auch rückt das Gerät keine technischen Details wie RAM- oder Festplattengröße heraus.

Fazit: Das Xerox Workcentre 4150 eignet sich für den Einsatz in mittelgroßen und großen Netzwerken auf Abteilungsebene. Die Anwender können ohne großen Lernaufwand die Kopier-, Scan- und Druckfunktionenn nutzen. Ein wenig mehr Zeit sollte sich der Administrator mit der Grundkonfiguration der Maschine nehmen, speziell wenn er die Xerox-eigene Menüführung noch nicht kennt.
ast@networkcomputing.de