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PCs mit Mac OS X als Betriebssystem

Geclonte Macs aus Niedersachsen

Die mystische Einheit zwischen Hard- und Software ist für Apple eigentlich unantastbar. Doch nun wagt es ausgerechnet ein kleines niedersächsisches Unternehmen, die Firma mit dem Apfel-Logo mit geclonten Macs herauszufordern.

Autor:Joachim Gartz • 10.2.2009 • ca. 1:05 Min

Auf der Firmen-Website erklärt der Anbieter, dass er davon überzeugt sei, dass seine Mac-Clones legale Produkte sind.

Das in Niedersachsen ansässige Unternehmen »HyperMegaNet« befindet sich gerade noch im Aufbau, hat aber bestätigt, unter der Bezeichnung »PearC« für rund 500 Euro Intel-basierte Mini-Tower-PCs auf den Markt bringen zu wollen, denen das aktuelle Mac OS X in Form einer DVD beigelegt sein wird. Mithilfe einer Software-Emulation, soll es möglich sein, Leopard auf den PCs zum Laufen zu bringen. Die Niedersachsen gehen sogar davon aus, mit Apples Rechtsabteilung keine Probleme zu bekommen.

Der Grund: Laut Apples Lizenzbestimmungen darf das Mac-Betriebssystem nur auf Original-Apple-Hardware installiert werden. Diese Regelung sei jedoch in Deutschland nicht gültig, da die Käufer in der Regel erst nach dem Kauf mit den Lizenzbestimmungen konfrontiert würden. In den USA liefert sich dagegen der Mac-Clone-Anbieter Psystar bereits seit längerer Zeit einen erbitterten Rechtsstreit mit Apple. Auf der Firmen-Website erklärt dagegen der Anbieter HyperMegaNet, dass er davon überzeugt sei, dass es sich bei den von ihm vertriebenen Mac-Clones um legale Produkte handle:

»Die deutsche Gesetzgebung ist in diesem Fall auf der Seite der Endverbraucher. Endbenutzer-Lizenzverträge werden in Deutschland nur dann zum Vertragsbestandteil, wenn sie vor dem Kauf der Software vereinbart wurden. Die Einschränkung, die Apple für sein Betriebssystem Mac OS X in der EULA macht, hat daher in Deutschland keine rechtliche Bewandtnis (BGB §307). Wir sind daher davon überzeugt, dass unser Produkt in Deutschland legal ist.«

Soweit die Aussage des niedersäsischen Anbieters. Man darf gespannt sein, ob es hierzulande tatsächlich einem Unternehmen gelingen sollte, sich gegen den Willen von Apple als Mac-Clone-Anbieter zu etablieren.