Gegen den Trend: Huawei will um 29 Prozent wachsen
Der chinesische Netzausrüster Huawei will im laufenden Jahr die Einnahmen aus Verträgen mit Abnehmern um 29 Prozent auf umgerechnet 30 Milliarden Dollar steigern. Das Unternehmen möchte offenbar die sich abzeichnende Krise nutzen, um Konkurrenten wie Alcatel-Lucent Cisco, Ericsson und Nokia-Siemens-Networks (NSN) Marktanteile abzunehmen.

Bislang hielt sich Huawei mit Prognosen für 2009 bedeckt. Der größte Netzwerkausrüster aus China teilte bislang nur mit, dass er im 2008 rund 23,3 Millionen Dollar Einnahmen aus Verträgen mit Abnehmern (»Contract Sales«) erzielt hat. Nun ließ sich Huawei zu einer Prognose für 2009 »hinreißen«: Trotz der schwächelnden Weltwirtschaft ist ein Zuwachs bei den Contract Sales auf umgerechnet etwa 30 Milliarden Dollar geplant, ein Plus von fast 29 Prozent.
Ein Grund für die optimistische Haltung dürfte sein, dass die drei führenden chinesischen Mobilfunk-Serviceprovider in diesem Jahr mit dem Aufbau ihrer 3G-Netze beginnen wollen. Huawei wird einen Gutteil der Ausrüstung für diese Infrastruktur liefern.
Telekommunikationsfirmen erhöhen Preisdruck auf Ausrüster
Hinzu kommt, dass Telekommunikationsfirmen angesichts des Preisdrucks verstärkt nach preisgünstigen Komponenten für den Aufbau ihrer Netze Ausschau halten. Im Vergleich zu Anbietern wie Alcatel-Lucent, Cisco, Ericsson oder NSN zählt Huawei zu den Anbietern, die ihre Produkte zu einem niedrigeren Preis anbieten. Auch deshalb, weil Forschung, Entwicklung und Produktion größtenteils in China beheimatet sind, also einem Land mit einem niedrigen Lohnniveau.
Contract Sales sind allerdings nicht dem tatsächlich getätigten Umsatz gleichzusetzen. Dieser ist in der Regel etwa 25 Prozent niedriger. Das heißt, dass Huaweis Umsatz für 2008 bei etwa 17,5 Milliarden Dollar lag. Für 2009 dürfte er etwa 22,5 Milliarden betragen.