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Geschäftsführerwechsel und Restrukturierung: Tech Data Österreich im Umbruch

Geschäftsführerwechsel und Restrukturierung: Tech Data Österreich im Umbruch. Stühlerücken in der Geschäftsführung bei Tech Data Österreich. Nachfolger für Hermann Raninger wird Marketing-Direktor Thomas Witting. Der Wechsel steht im Zusammenhang mit der europaweiten Restrukturierung des Konzerns. Im Vergleich liefern sich Tech Data und Ingram Micro ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Autor:Redaktion connect-professional • 3.8.2005 • ca. 1:55 Min

Geschäftsführerwechsel und Restrukturierung: Tech Data Österreich im Umbruch

Sein Ausstieg kommt überraschend und doch hat Hermann Raninger »durchaus schon mal über neue Herausforderungen nachgedacht«. Darum sei es für den 44-Jährigen nach immerhin zwölf Jahren Geschäftsführung (zuerst Computer 2000, ab 1998 Tech Data), auch »ein wenig die Gunst der Stunde« gewesen, sich mit Beendigung seines Vertrages bei Tech Data zum Januar kommenden Jahres neu orientieren zu können. Raninger hat bereits vergangene Woche sein Büro geräumt, freut sich jetzt auf eine »Auszeit von mehr als mal 14 Tage Urlaub«.

Keinesfalls gehe er im Unfrieden, wie Raninger gegenüber CRN versichert, auch wenn er der europäischen Restrukturierung bei Tech Data in Teilen skeptisch gegenüber steht. Die Nachfolge übernimmt sein langjähriger Marketingdirektor Thomas Witting (38), der mit kurzer Unterbrechung insgesamt seit 15 Jahren dem Unternehmen angehört. Die einschneidenden Veränderungen bei Tech Data auf europäischer Ebene sieht Witting als notwendige Veränderungen, »die dem Country Manager mehr Nähe zu den Kunden gibt«. Denn im Gegensatz zum bisherigen Unternehmenskonzept werden die Länderchefs vom Backoffice »befreit und sollen sich vor allem um Vertrieb und Marketing kümmern«. Das werde, so Witting, »uns sicherlich deutlich nach vorn bringen«.

Thomas F. Huber, Zentraleuropachef bei Tech Data, setzt hohe Erwartungen in den neuen Österreich-Chef: »Mit Thomas Witting wird eine Neuausrichtung vollzogen, die mit einem starken Fokus auf den Markt und mit der veränderten Aufstellung von Tech Data in Österreich unseren Marktauftritt neu prägen und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg sichern soll.« Gleichzeitig lobte er Raninger: »Wir verdanken ihm ein ausgesprochen gutes Profil in der österreichischen IT-Landschaft.« Raninger hatte trotz mancher Rückschläge die Umsätze des Grossisten von 156 Millionen Euro in 1998 auf 260,6 Millionen in 2003 steigern können.

Allerdings dominiert Tech Data nicht mehr unter den Grossisten. Noch vor einem Jahr lagen zwischen Tech Data und dem Zweitplatzierten, Ingram Micro, immerhin eine Umsatzdistanz von rund 50 Millionen Euro. Die hat Ingram mittlerweile nahezu aufgeholt und liefert sich jetzt mit Tech Data ein Kopf-an-Kopf- Rennen. Mit Abstand folgen Actebis und Avnet.

Nachteilig für Tech Data in Österreich ist nicht zuletzt die Logistiksituation, da die Waren aus dem deutschen Lager in Moers geliefert werden. Ingram hingegen kann vom Lager im niederbayerischen Straubing deutlich schneller liefern. »Um nicht zu sehr abgehängt zu werden, haben wir auf eigene Kosten einen Expressdienst eingerichtet«, fügt Witting hinzu. Außerdem hatte Tech Data durch die Umstellung auf SAP 3 einige Probleme zu bewältigen, die das Geschäftsergebnis beeinflussten.

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