Gewinneinbruch bei Amazon
Gewinneinbruch bei Amazon: Riesiger Umsätze, aber magere Gewinne – davon kann der Ecommerce-Pionier Amazon ein Lied singen. Im zweiten Quartal 2006 musste der Konzern wegen hoher Investitions- und Kundenbindungskosten nun erneut einen erheblichen Gewinnrückgang verbuchen.

Einen Gewinneinbruch von 57,7 Prozent musste der Internet-Einzelhändler Amazon verbuchen. Anstelle von 52 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum konnte der Konzern in den vergangegen drei Monaten nur noch einen Überschuss von 22 Millionen Dollar erwirtschaften. Das allerdings bei massiv gestiegenen Umsatzzahlen: Amazon vermeldet für das zweite Quartal ein Geschäftsaufkommen von 2,14 Milliarden Dollar, das entspricht gegenüber 1,75 Milliarden Dollar im Vorjahr einem Zuwachs von 22 Prozent.
Für den rückläufigen Gewinn macht Amazon zwei Faktoren verantwortlich: Zum einen Investitionen in technologische Fortentwicklungen und zum anderen die Kosten der Kundenbindung durch gebührenfreie Lieferung. Amazon versendet Bücher grundsätzlich kostenlos und verzichtet bei allen anderen Artikeln ab einem Mindestbestellwert von 25 Dollar bzw. 20 Euro auf Zustellgebühren. In Amerika hat man zusätzlich mit »Amazon Prime« ein ausgesprochen erfolgreiches Programm aufgelegt, das für eine Jahresgebühr von 79 Dollar unbegrenzte und kostenlose Expresszustellungen garantiert.
An der Börse machte der Erfolg bei den Kunden weniger Eindruck: Für den Gewinneinbruch wurde Amazon mit Kursverlusten in zweistelliger Höhe bestraft. Davon unbeeindruckt zeigt sich Amazon-Chef Jeff Bezos. Man wolle weiter an dem Wachstumskurs festhalten und blicke frohen Mutes in die Zukunft. Für das gesamte Jahr erwartet der Konzern eine Umsatzzunahme von 20 bis 25 Prozent bei einem prognostizierten Gewinnrückgang von bis zu 28 Prozent.
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