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Nach der Insolvenz

Grundig lebt noch

Nach der Insolvenz 2003 und der Zerschlagung der Grundig AG wurde es ruhig um das einstige Nürnberger Traditionsunternehmen. Der Name Grundig lebt jedoch in Nachfolgegesellschaften mit Sat-, TV-, Büro- und Car Audio- Produkten weiter.

Autor:Redaktion connect-professional • 16.5.2008 • ca. 1:10 Min

Inhalt
  1. Grundig lebt noch
  2. MBO für Satelliten

Es gibt ein Leben nach der Insolvenz – auch für Grundig. 2003 kam das Aus für das Nürnberger Traditionsunternehmen. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte die Grundig AG noch rund 3.500 Mitarbeiter, in den 80er Jahren waren es noch fast 30.000. Ganz ist Grundig aber nicht von der Bildfläche verschwunden: Es gibt noch Firmen und Produkte, die den Namen des 1908 in Nürnberg geborenen Radiohändlers Max Grundig tragen. Eine übergeordnete Gesellschaft gibt es allerdings nicht mehr.

Bereits lange vor der Insolvenz wurde die Diktiergerätesparte ausgegründet. 2004 übernahm eine Investorengruppe die Grundig Business SystemsGmbH.DasUnternehmen produziert und vertreibt weiterhin in Bayreuth digitale und analoge Diktiergeräte und die passenden Sprachaufzeichnungsund Verarbeitungslösungen. »Ein längst totgesagtes Business lebt nach wie vor«, stellt Geschäftsführer Roland Hollstein fest. Er geht von rund vier Millionen Systemen aus, die weltweit jährlich in diesem Segment abgesetzt werden. Grundig Business Systems bietet Fachhändlern ein dreistufiges, umsatzorientiertes Partnerprogramm an. Zudem können sich Systemhäuser als Netzwerkpartner zertifizieren und profitieren von besonderer Unterstützung und speziellen Leads des Sprachaufzeichnungsspezialisten.

Fernsehgeräte aus der Türkei

Die Grundig Intermedia GmbH, die Unterhaltungselektronik wie Fernsehgeräte, Internetradios oder MP3-Player vertreibt, befindet sich mittlerweile im Besitz der türkischen Holding Koç, zu der auch UE-Hersteller Beko gehört. Abteilungen für Forschung und Entwicklung befinden sich sowohl in Nürnberg als auch in China und der Türkei. Die Produkte werden überwiegend in Werken in der Türkei gefertigt.

Der Wettbewerb im UE-Markt war nicht einfach für Grundig Intermedia. »Das Geschäftsjahr 2006/2007 war eine schwere Zeit, bestätigt CEO Michael Peterseim. Rund 400 Millionen Euro Verlust standen zu Buche. Im Folgejahr konnte dann »eine schwarze Null« realisiert werden. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Peterseim immerhin mit einem Gewinn »in zweistelliger Millionenhöhe«.