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Lücken in der Software nur selten die Ursache für Malware-Probleme

Gutgläubiges User-Verhalten ist Hauptursache für verseuchte PCs

Nach einem Bericht von Trend-Micro sind Softwarefehler nur zu fünf Prozent für Malware-Infektionen verantwortlich. Auf Platz eins der Sicherheitslücken steht mit großem Abstand das leichtfertige Anklicken auf Webseiten, gefolgt vom Öffnen entsprechend gefährlicher Emails.

Autor:Redaktion connect-professional • 10.12.2008 • ca. 1:00 Min

Rund 53 Prozent der Opfer von Malware haben sich die schädliche Software durch das leichtfertige
Herunterladen von Malware-Seiten eingefangen, weitere zwölf Prozent haben sich ihr System durch das
Öffnen von E-Mails verdorben, und nur fünf Prozent wurden Opfer von Malware, weil ihr System nicht
die letzten Patches installiert hatte. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung von
Trend-Micro.

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Ferguson, Netzwerk-Architekt bei Trend-Micro. Seiner Ansicht nach werden die Probleme mit
Schwachstellen in Browsern oder Anwendungen übertrieben dargestellt. "Viele Malware-Verbreiter
machen sich gar nicht mehr die Mühe, mit raffinierten Programmen irgendwelche Verwundbarkeiten
auszunutzen – mit ein paar verführerischen Sprüchen in einer Spam-Mail lässt sich die Malware doch
viel leichter verbreiten", so Ferguson.

Bei Trend-Micro meint man deshalb, dass es viel wichtiger sei, die neuen Sicherheits-Ansätze
bezüglich vertrauenswürdiger Webseiten verstärkt auszubauen, und sich nicht so sehr auf das
Abwehren von Viren zu konzentrieren. "Die Malware-Verbreiter setzen doch inzwischen viel mehr
Energie daran, wie sie die Empfänger zum Öffnen einer Email-Anlage bewegen können, als dass sie
sich durch die komplizierten Systemabläufe einer Systemschwachstelle kämpfen", meint Ferguson.

Trotzdem sei der Schaden durch Software-Schwachstellen nicht zu vernachlässigen. "Fünf Prozent
ist eine verdammt große Zahl, und wenn wir das verbessern können, dann müssen wir alles daran
setzen", lautet sein Einlenken.

Harald Weiss/CZ