HP-Aufsichtsratschefin gibt auf
Patricia C. Dunn, Vorsitzende des Aufsichtsrats von Hewlett-Packard, räumt Anfang kommenden Jahres ihren Sessel. Der Grund ist ein Skandal um fragwürdige Recherchemethoden von privaten Ermittlern.

Gibt auf: Patricia Dunn tritt Anfang nächsten Jahres als Aufsichtsratsvorsitende von Hewlett-Packard zurück.
Am 18. Januar 2007 wird Patricia Dunn zurücktreten. Ihr Nachfolger ist Mark Hurd, Präsident und Chief Executive Officer von HP. Dunn war wegen zweifelhafter Untersuchungsmethoden in die Kritik geraten. Sie hatte Privatdetektive damit beauftragt, eine undichte Stelle im Topmanagement von HP aufzuspüren. Zuvor waren mehrfach interne Informationen an die Öffentlichkeit gelangt.
Bei ihren Recherchen griffen die beauftragten Privatermittler zu illegalen Mitteln. Sie riefen beispielsweise unter dem Namen von Mitgliedern des HP-Aufsichtsrats bei Telefongesellschaften an und fragen nach deren Kundendaten. Auf diese Weise wollten sie sich Zugang zu vertraulichen Daten verschaffen.
Dazu zählten Listen mit Gesprächen, welche die Mitglieder des Gremiums geführt hatten. Auf diese Weise versuchten sie herausfinden, ob ein Board-Mitglied Kontakte zu bestimmten Journalisten unterhielt.
Patricia Dunn stellte ihren Posten nach Angaben von HP freiwillig zur Verfügung, um Schaden von der Firma abzuwenden. Die Affäre hatte unter anderem die Staatsanwaltschaft in Kalifornien auf den Plan gerufen.