IBM-Mitarbeiter streiken virtuell
Stärker noch als im produzierenden Gewerbe ist im IT-Segment die Krise des traditionellen Gewerkschaftsmodells zu spüren. Um ihren Forderungen dennoch Gehör zu verschaffen, greifen Arbeitnehmervertreter von IBM Italien nun zu einer originellen Protest-Variante.

Mitarbeiter von IBM Italien sind erbost: Der Konzern hat seinen Angestellten vor kurzem die Gewinnbeteiligung gestrichen, was nach Angabe von Gewerkschaftsvertretern Lohneinbußen von durchschnittlich 1.000 Euro pro Jahr zur Folge hat. Um im bekanntlich gewerkschaftsfeindlichen IT-Segment für Aufsehen zu sorgen, haben sich die Arbeitnehmervertreter nun eine originelle Idee einfallen lassen: Die Mitarbeiter von IBM Italien rufen zur ersten gewerkschaftlich organisierten Demonstration in der virtuellen Welt von Second Life auf.
Der virtuelle Arbeitskampf wird inzwischen von dem internationalen Gewerkschaftsverband Union Network International (UNI) unterstützt. »An der Protestaktion in Second Life sollen nicht nur IBM-Mitarbeiter aus Italien, sondern Beschäftigte des Konzerns aus aller Welt teilnehmen«, erklärt UNI-Sprecherin Christine Revkin. Ab sofort könnten sich Sympathisanten in die Second-Life-Repräsentanz von UNI begeben und dort ihre Avatare mit T-Shirts, Transparenten und Slogans für den Streik vorbereiten. Die Protestveranstaltung selbst soll zwischen dem 17. und 30. September stattfinden, der genaue Termin wird 24 Stunden vorher bekanntgegeben.
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