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Mobilkommunikation: Markt Mobiltelefone

IDC: Mehr als eine Milliarde Mobiltelefone abgesetzt

Im vergangenen Jahr konnten die Hersteller von Mobiltelefonen laut IDC weltweit erstmals mehr als eine Milliarde Geräte verkaufen. Marktführer Nokia baute mit einem Anteil von 34,1 Prozent seine Position weiter aus.

Autor:Bernd Reder • 12.9.2007 • ca. 1:50 Min

Die magische Grenze von einer Milliarde verkaufter Handys und Smartphones wurde im vergangenen Jahr erstmals überschritten. Das zumindest haben die Marktforscher von IDC ermittelt.

Der Zahl der weltweit verkauften Geräte stieg von 832,8 Millionen (2005) auf 1019 Millionen an. Für den Zuwachs waren in erster Linie aufstrebende Märkte wie Osteuropa, Asien, Lateinamerika und Afrika verantwortlich.

In diesen Regionen gelten Mobiltelefone zum einen als unverzichtbares Statussymbol. Ein weiterer Faktor, der den Absatz ankurbelt: In großflächigen Entwicklungsländern ist es kostengünstiger, ein Mobilfunknetz aufzubauen als ein Festnetz.

In den Industriestaaten machte sich dagegen bemerkbar, dass die Märkte dort weitgehend gesättigt sind. In Deutschland beispielsweise sind derzeit laut einer Studie der Axel Springer AG mehr als 80 Millionen Handys im Einsatz. Das bedeutet, statistisch gesehen hat jeder Bundesbürger ein Mobiltelefon.

Nokia bleibt Nummer eins vor Motorola

Keine Veränderungen gab es 2006, was die Rangliste der Handy-Hersteller betrifft. Nokia konnte seinen Marktanteil um 3,3 Prozent auf 34,1 Prozent ausbauen. Die Finnen verkauften fast 348 Millionen Geräte.

Einen Sprung von 3,8 Prozent auf 21,3 Prozent machte Motorola mit 217 Millionen Mobiltelefonen. Den dritten Platz belegte Samsung mit 118 Millionen verkaufter Geräte und einem Anteil von 11,6 Prozent.

Neben dem wachsenden Bedarf in aufstrebenden Märkten sind laut IDC auch einige technische Entwicklungen für den Aufschwung im Mobiltelefon-Segment verantwortlich.

Eine sind ortsbezogene Dienste (Location-based Services). Nach Anlaufschwierigkeiten stehen sie in mehreren Regionen zur Verfügung. Ein Faktor, der diese Entwicklung fördert, ist die Integration von GPS-Chips in Mobilgeräte.

Nutzer können damit ein Mobiltelefon als Navigationssystem nutzen. Außerdem haben Service-Provider die Möglichkeit, dem Nutzer ortsbezogene Service anzubieten wie Hinweise auf nahe gelegene Hotels, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten.

Handy-TV als neue Einnahmequelle für Service-Provider

Als Hoffnungsträger gilt das Fernsehen via Mobilfunknetz. In Deutschland liefen während der Fußballweltmeisterschaft Tests mit TV-Angeboten.

Gestern kündigte T-Mobile an, über sein UMTS-Netz bis zu zwölf Spiele der ersten und zweiten Fußballbundesliga live zu übertragen. Nutzer können dabei zwischen mehrere Kanälen, und damit Spielen, hin und her zappen.

Ein weiterer Trend, der sich 2007 fortsetzen wird: So genannte »Prosumer-Geräte« gewinnen weiter an Boden. Dies sind Mobiltelefone mit Funktionen, die sowohl für professionelle Anwender als auch private Nutzer interessant sind.

Ein Vertreter dieser Kategorie ist das »Blackberry Pearl« von Research in Motion. Das Smartphone unterstützt Push-Mail und erlaubt die Einbindung in die Messaging-Infrastruktur eines Unternehmens. Außerdem lassen sich die Geräte zentral von der IT-Abteilung konfigurieren.

Andererseits gleicht das Pearl in Form und Bedienung einem »normalen« Multimedia-Handy. Andere Hersteller, etwa Nokia und Samsung, haben mittlerweile vergleichbare Geräte auf den Markt gebracht.

www.idc.com