Indien ist zu teuer - auf geht es nach Vietnam
Indien ist zu teuer - auf geht es nach Vietnam: Internationalen Herstellern wird das Lohnniveau in Indien zu hoch, und die Infrastruktur ist nach wie vor mangelhaft. Die Karawane zieht weiter an günstigere Standorte.
IBM eröffnet erstmals ein Dienstleistungszentrum in Vietnam. Das mit der Universität in Ho Chi Minh Stadt (Saigon) verbundene Zentrum in der ehemaligen französischen Kolonie soll vor allem Unterstützung für frankophone Kunden liefern. Viele Hersteller sind beunruhigt, weil das Lohnniveau in Indien um jährlich 15 Prozent steigt. Das Verkehrsnetz und die Lebensbedingungen auf dem Subkontinent genügen nach wie vor nicht den Ansprüchen. Zudem sind die 400.000 Ingenieure, die jährlich die indischen Universitäten verlassen, oft nur unzureichend ausgebildet, was Sprachkompetenz und Teamwork angeht, wie die Analysten von McKinsey festgestellt haben. Außerdem hemmt endemische Korruption und eine ineffiziente Bürokratie die Entwicklung. Ein Beispiel ist der neue Flughafen von Bangalore, der von Siemens gebaut wird. Am Flughafen selbst wird mit Hochdruck gearbeitet und er soll im nächsten Jahr fertig sein. Nur gibt es noch keine Straße zum Airport, weil sich zwei Behörden darüber streiten, wie diese verlaufen soll. Das sind alles Gründe, warum Indien als Investitionsstandort mittlerweile umstritten ist und stattdessen eher Südostasien ins Blickfeld rückt.