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Nokia schmeißt die Hälfte seiner Distributoren raus

Kahlschlag in der Nokia-Distribution

Der Handy-Marktführer Nokia räumt in seinem Distributions-Kanal auf. Von den ursprünglich 15 Grossisten arbeiten künftig nur noch sieben direkt mit Nokia zusammen. Die Finnen wollen statt dem reinen Endgeräte-Verkauf auf Lösungen setzen.

Autor:Markus Reuter • 29.9.2009 • ca. 1:05 Min

Nokia reduziert seinen Channel drastisch: Nur noch sieben Grossisten werden künftig direkt vom Hersteller beliefert. Nokia hat seine Partner bereits über die neue Distributionsstruktur informiert. Als Partner arbeiten zukünftig nur noch Brightpoint, Brodos/My-extra, Chris Keim Com, Komsa, Mobilcom/Debitel, The Phone House und Tech Data/Brightstar Europe direkt mit dem Anbieter zusammen. Alle anderen Großhändler sind gezwungen, wenn sie noch Nokia anbieten wollen, bei einem der Direktpartner einzukaufen.

Diese Maßnahmen hatte sich bereits im April angekündigt: Künftig sollten nicht mehr allein Geräte, sondern Gesamtlösungen von Geräten, Zubehör und eigenen Diensten im Vordergrund stehen. Im Zuge dieser neuen Strategie hat der Konzern »Optimierungspotenzial in der Distributionsstruktur« festgestellt, wie es in einer Presseerklärung hieß. »Wo wir Optimierungspotenzial sehen, leiten wir entsprechende Veränderungen ein«, führte Deutschland-Geschäftsführer Heikki Tarvainen aus .

Das neue Distributionsnetz aus den sieben direkten Partnern soll über einen jeweils eigenen Kanalschwerpunkt verfügen und ist damit eng mit der Nokia Vertriebskanal-Strategie verzahnt. Die Auswahl dieser Partner sei auf der Basis eines »umfangreichen Kriterienkatalogs« erfolgt, wie es in einer Mitteilung heißt.

»Derzeit erleben wir eine sich rasant vollziehende Transformation unseres Marktes. In deren Fokus stehen insbesondere Gesamtlösungen. Die damit verbundenen Veränderungen haben nicht nur Auswirkungen auf uns, sondern betreffen zwangsläufig auch unsere Vertriebskanäle. Denn um den Vertrieb in unserer veränderten Handelslandschaft erfolgreich zu gestalten, müssen wir ganzheitlich denken«, so Geschäftsführer Tarvainen.

Die neue Struktur tritt im Laufe des ersten Quartals 2010 in Kraft. Die Zeit bis dahin soll als Übergangsphase dienen, um den Partnern die Möglichkeit zu geben, sich im neuen Distributions-Setup neu aufzustellen.