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Originalhersteller contra Alternativanbieter

Kompatibles Verbrauchsmaterial stagniert

Mit technischen Finessen, patentrechtlichen Verfahren und großem Marketing- Aufwand versuchen Druckerhersteller, sich den Markt für Verbrauchsmaterial zu sichern – wie es scheint mit Erfolg.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.10.2007 • ca. 1:20 Min

Für die Druckerhersteller sind sie nur Trittbrettfahrer, die ihr lukratives Geschäft mit Tinte und Toner schmälern – die Anbieter von kompatiblen Supplies. Nur das Original könne die bestmögliche Qualität gewährleisten, so die Argumentation. Was die Druckerhersteller gerne vergessen, ist die Tatsache, dass erst das Missverhältnis zwischen Drucker- und Supplies-Preis den Markt für die Kompatiblen so lukrativ gemacht hat. Auch Händler kommen häufig nicht darum herum, die kostengünstigeren Alternativen anzubieten, denn der Kunde verlangt danach.

Die Strategien der Originalhersteller gegen die unliebsame Konkurrenz sind vielfältig. Neben allerlei technischen und patentrechtlichen Spielereien packt der eine oder andere Hersteller auch das Problem bei der Wurzel und bietet nun preisgünstigeres Verbrauchsmaterial an. »Die Kompatiblen sind auf dem Rückzug. Laut GfK haben die HP-Originaltintenpatronen wieder deutlich an Marktanteilen dazugewonnen, auch wenn das Angebot an Alternativ-Druckzubehör inzwischen sehr breit ist«, erklärt HP-Consumer-Vertriebsdirektor Reiner Drees. Das habe vor allem zwei Ursachen: »Zum einen haben wir unser Angebot verbreitert, so dass der Anwender jetzt selbst seine Druckkosten beeinflussen kann, zum zweiten wurde die Kommunikation zu den Vorteilen des Originalzubehörs wie Zuverlässigkeit, Qualität und Lichtechtheit intensiviert «, meint Drees. »Durch die Tatsache, dass Qualität wieder in den Fokus der Konsumenten rückt, wird wieder vermehrt Originalmaterial benutzt«, ergänzt Canon-Manager Dieter Röther.

Trotzdem ist der Markt für kompatibles und nachgefülltes Verbrauchsmaterial nach wie vor vielfältig. Von den großen Anbietern wie Pelikan und Geha, über zahlreiche kleine Anbieter bis zu den Tintentankstellen reicht das Angebot an preisgünstigen Tinten und Toner. Allerdings sind im Fachhandel nur wenige Hersteller bekannt. In einer CRN-Umfrage gaben fast 60 Prozent der Reseller an, keine Anbieter von alternativen Drucker- Supplies zu kennen. Über zwei Drittel führen keine Alternativen in ihrem Programm. Bei der Markenbekanntheit liegt Pelikan an der Spitze, gefolgt von Geha und KMP. Nachdem Pelikan letztes Jahr Geha aufgekauft hat, kommen die Top- Marken nun aus einem Konzern.