Konica-Minolta fusioniert Drucker und Kopierer
Der japanische Konzern Konica- Minolta lässt seine Drucker- mit der Kopierersparte verschmelzen. Bis Oktober soll die Integration abgeschlossen sein.Was aus dem Standort München wird, ist noch ungewiss.
- Konica-Minolta fusioniert Drucker und Kopierer
- Wieder die Umzugskisten packen
Worüber lange spekuliert wurde, wird nun Wirklichkeit: Konica- Minolta legt die bisher getrennten Kopierer- und Druckerbereiche zusammen. Dabei sollen sowohl die europäischen Organisationen, als auch die nationalen Gesellschaften verschmolzen werden. So wird die Fusion der Konica Minolta Printing Solution GmbH (KMPS) mit Sitz in München und der Konica Minolta Business Solution GmbH (KMBS) mit Sitz in Langenhagen ab dem 29. Juni 2007 wirksam werden.
»Den Schritt halte ich für richtig, sinnvoll und notwendig«, erklärt Thomas Grethe, Geschäftsführer der Konica-Minolta Printing Solutions, gegenüber Computer Reseller News. Nur so könne man die getrennten Bereiche der Produktpalette nutzen und die Sichtbarkeit im Markt erhöhen. Dass es irgendwann zum Zusammenschluss kommt, war Grethe klar, der Zeitpunkt sei aber auch für ihn überraschend, meint der KMPS-Chef. »KMPS war profitabel und erfolgreich«, kommt Grethe Spekulationen zuvor, schlechte Performance habe zur Integration in die KMBS geführt. Ziel sei es nun, durch einen gemeinsamen Markenauftritt mehr Umsatz zu generieren. Noch im Herbst erklärte Grethe im Gespräch mit CRN: »Es gibt seitens der Europa-Führung ein klares Commitment zu München « (siehe CRN 48/2006, S. 37). Ein gutes halbes Jahr später hat sich die Situation grundlegend geändert.
Für die Konica-Minolta-Führungsriege spielt die Konvergenz von Drucker- und Kopiererbusiness bei der Entscheidung eine tragende Rolle: »Mehr und mehr verwischen die Grenzen zwischen MFP und Drucker/AIO und der Mega-Wettbewerb innerhalb dieser Industrie verschärft sich weiter. Im Hinblick auf das derzeitige Wettbewerbsumfeld bin ich davon überzeugt, dass die beiden Unternehmensbereiche in Europa als ein Unternehmen mit gemeinsamer Aufstellung und einheitlicher Geschäftsstrategie handeln sollten«, erklärt Hideki Okamura, President Konica Minolta Business Solutions Europe GmbH. Schwieriger als die Integration der Produkte dürfte die Organisation der Vertriebskanäle werden. Während das Printer-Geschäft bisher ausschließlich indirekt über die Fachhandelpartner lief, unterhält die KMBS einen sehr starken Direktvertrieb. »Die werden bei unseren Kunden nun mit Preisen operieren, die wir nicht realisieren können«, befürchtet ein Händler. Es müsse schnell eine klare Fachhandelsstrategie aufgesetzt werden, sonst seien Channel-Konflikte unabwendbar. Projektteams sollen nun die Zusammenführung vorbereiten.